aia 1 pdf - Slavko Kacunko

artintact 3
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landschaft geschleudert, Orangenbäume am Meer, schneebedeckte Berge
im Hintergrund, Americana, Bild 3. Gegenprobe in der abrufbaren
Sequenzdarstellung: Mein bisheriger Weg reiht sich auf; in meiner Vision
von Americana träumt das Pin-up-Girl von einem Mann mit Mut zum
Risiko, im Land wo Milch und Honig fließen …2 Spurensuche
Momentaufnahmen prallen zusammen, ein Gedanke wird zur persönlichen
Ideologie. George Legrady umschreibt seine Arbeit als ein Aufeinandertreffen
der kulturellen und ideologischen Perspektive des Künstlers
mit der des Zuschauers. Die Postkarten spitzen diese Hintergründe zu,
aber vor allem bedeuten sie ihm viel, entstammen offenbar einem persönlichen
Archiv, in welchem romantische Schnappschüsse neben bedeutsamen
Ereignissen ihren Platz eingenommen haben. Welche Bezüge der
Autor hier selbst setzt, läßt sich nur erahnen.
Das Blättern und Entdecken von Menschen, Orten und Plätzen in
Legradys prall gefülltem Album führt zu einem eher metaphorischen und
zufälligen Kontakt mit dem Autor innerhalb der interaktiven Schichten.
Eine Analogie zur Montagetheorie Sergej Eisensteins schält sich heraus,
er betrachtete das Filmemachen grundsätzlich als einen Prozeß, der dem
Zuschauer Material in die Hand gibt und zum eigenen Denken und Handeln
motiviert. Nur so kann sich ein komplexer und intellektueller Dialog
zwischen Zuschauer und Werk entspinnen, eine Ebene, die mithin für die
Konzeption interaktiver Medien eine der ersten Voraussetzungen ist.
Im Fadenkreuz
Die frühe Montagephilosophie Eisensteins allerdings war getragen
vom erzieherischen Duktus, die Aussage als allgemeingültig anzuerken-
2. Die CD-ROM-Version von Slippery Traces beinhaltet die beschriebenen Postkarten nicht
mehr (siehe auch Anm. 2, S. 179). Anm. d. Red.