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aia 1 pdf - Slavko Kacunko

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artintact 3<br />

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›Angst‹ ausgeschlossen. So ergeben sich auch hier wieder unendlich viele<br />

Szenarien, die einmalig und nicht vorhersehbar sind und zu denen sich<br />

jeder Teilnehmer immer wieder neu verhalten muß. Dem universalen<br />

schwarz-weißen Produktcode gilt die zentrale Aufmerksamkeit! Wo<br />

sonst nur Informationen abgelesen werden, ist nun eine Rückkoppelung<br />

eingebaut, die Aktionen auslöst. Der Strichcode ist die Sprache, in der<br />

man sich auf der Projektionsfläche verständigt. Und die, die sich dort verständigen,<br />

stehen im realen Raum und entfalten in ihm die gruppendynamische<br />

Spannung.<br />

Die Besonderheit der Werke Hobermans ist, daß man in ihnen immer<br />

eine kleine Lücke findet, durch die man den alten Beziehungsmustern<br />

entkommen kann, die zwischen den etablierten Technologien und ihren<br />

versierten Nutzern gespannt sind. Die Lücke öffnet eben jenen ungewohnten<br />

Zwischenraum, in dem die Grenzen zwischen Mensch und Bild<br />

sich immer wieder neu definieren. Diese Lücke ist das Unvorhersehbare,<br />

das Nicht-Programmierte, hier kann sich die Mündigkeit und Verantwortung<br />

des zeitgenössischen Kunstfreundes etablieren. Diese Lücke<br />

nutzt der aktive Betrachter, um Innen- und Außenraum zu einem Kommunikationsraum<br />

mit eigener Zeitrechnung zu verbinden. Die Agierenden,<br />

sobald sie einmal in den Innenraum eingetreten sind, bauen eine Beziehung<br />

zu den anderen Agierenden auf, Bündnisse werden gestiftet, die<br />

konstant erweitert und erneuert werden müssen. Deutlich werden so<br />

auch die Schwierigkeiten, Hoffnungen und oft genug das Scheitern des<br />

gesellschaftlichen Zusammenspiels. Die eigene lokale Bestimmung wird<br />

durch die Intention der Beteiligung überschritten und fällt schließlich mit<br />

der Intention der anderen in der neuen Raumkonzeption zusammen. All<br />

diese Werke beteiligen die Individuen als Individuen, schaffen eine kleine<br />

Welt, die bearbeitbar ist, und erinnern damit die Handelnden an ihre Vermittlungsleistung,<br />

die bei der Konstitution von Gesellschaft notwendig<br />

ist.<br />

Denkt man dieses Konzept konsequent zuende, könnte man behaup-

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