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aia 1 pdf - Slavko Kacunko

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artintact 4<br />

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deten Fernsehbilder unterbrochen und gestört wurde und die in<br />

Videobändern wie Videotape Study #3 (1967–69, produziert von Nam<br />

June Paik und Jud Yalkut) erhalten sind, arbeitete Paik an der radikalen<br />

Neubestimmung des Mediums Fernsehen. Er behandelte es als abstraktes<br />

Medium der bewegten Bilder, und die Entwicklung des Paik-Abe-Video-<br />

Synthesizers ermöglichte ihm und anderen Künstlern, das aufgenomme<br />

Bild zu verändern, zu kolorieren, es zu transformieren.<br />

In den sechziger und Anfang der siebziger Jahre beschäftigten sich<br />

Künstler ebenfalls mit dem Film. Auf radikal neue Weise versuchten sie,<br />

die mechanischen Mittel der Aufnahme bewegter Bilder zu erweitern. Die<br />

gleichzeitig stattfindende Transformation von Filmen in Installationen<br />

bewirkte ein außergewöhnliches Zusammentreffen mit Entwicklungen<br />

im Videobereich und sprach für eine genauere Betrachtung der Einflüsse,<br />

die beide Medien in diesem entscheidenden Zeitraum gegenseitig aufeinander<br />

ausübten.<br />

Andy Warhols Schlüsselrolle in den sechziger Jahren in Bezug auf die<br />

Transformation der Kunstproduktion wurde in der Factory verkörpert,<br />

jenem Ort, an dem Warhol seine Persona gestaltete, den Prozeß des<br />

Filmemachens und dessen Materialität radikal neu dachte, die Beziehung<br />

von Filmemacher und Betrachter zum kinematografischen Apparat und<br />

zum Filminhalt veränderte. In Empire (1964) filmte Warhol ununterbrochen<br />

das Empire State Building aus einer statischen Perspektive und<br />

benutzte dazu 30-Meter-Filmrollen. Projiziert als 16-mm-Film in<br />

Stummfilmgeschwindigkeit, hat dies den Effekt einer erbarmungslosen<br />

Aufnahme, die die Bedingungen des Aufnehmens selbst hervorhebt und<br />

die Beziehung des bewegten Bildes zu den Begriffen Zeit und Repräsentation<br />

verdeutlicht.<br />

Die Trennung von Bild und Ton ist zentral für die Konstruktion und<br />

die Beteiligung des Betrachters in Hollis Framptons Film Nostalgia<br />

(1973). Das Bild bleibt hier konsequent hinter der Tonspur zurück. Jedesmal,<br />

wenn man eine Beschreibung hört, nimmt man das korrespondie-

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