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Entwicklung eines lebenslagen- und haushalts- bezogenen ...

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7. Lebenslagenorientierung 104<br />

Lebenslagendimensionen nacheinander „abgearbeitet“, also isoliert dargestellt, was<br />

nicht der Realität entspricht. Die verschiedenen Lebenslagendimensionen hängen eng<br />

miteinander zusammen, sie bedingen sich teilweise gegenseitig. Diese<br />

Interdependenzen werden im Zuge der Berichterstattung jedoch nur in den seltensten<br />

Fällen aufgezeigt. Der Frage, woran die Verknüpfung der verschiedenen<br />

Lebenslagendimensionen <strong>und</strong> damit die Darstellung der Lebenslagen der Bevölkerung<br />

in ihrem Zusammenhang scheitert, widmet sich das folgende Unterkapitel.<br />

7.2. Umsetzungsschwierigkeiten des Lebenslagenansatzes am Beispiel der<br />

Inkompatibilität von Datenquellen<br />

Um die Lebenslagen der Bevölkerung in ihrer Multidimensionalität zu beleuchten,<br />

genügt es bei der Umsetzung des Lebenslagenansatzes in der kommunalen<br />

Berichterstattung nicht, alle „Dimensionen menschlichen Lebens“ (Lutz 2003: 6)<br />

nacheinander zu erwähnen, sondern sie müssen in ihren Querverbindungen <strong>und</strong><br />

wechselseitigen Bezügen herausgearbeitet werden (Lutz 2003: 8; Kistler/ Sing 2001:<br />

162).<br />

Die folgende Übersicht (Tab. 18) zeigt am Beispiel dreier Statistiken, die im Rahmen<br />

des Verwaltungsvollzugs bis Ende 2004 eine zentrale Quelle kommunaler<br />

Berichterstattung waren, die Lebenslagenverknüpfungen <strong>und</strong> ihre Variablen. Obwohl es<br />

sich um leicht zugängliche, aktuelle <strong>und</strong> in der Berichterstattung weit verbreitete<br />

Prozessdaten handelt, sind weder die betrachteten Lebenslagendimensionen noch die<br />

Merkmalsausprägungen im Detail vergleichbar. Die Arbeitslosenstatistik ist im<br />

Unterschied zu den anderen beiden Statistiken eine reine Individualstatistik, der sich<br />

weder die Anzahl der Haushaltsmitglieder, noch die Kinderzahl entnehmen lässt. Eine<br />

wesentliche Erhebungsgröße – die Ursache des Bezugs – wird nur in der<br />

Sozialhilfestatistik erfasst. Erwerbsarbeit ist in allen drei Statistiken eine<br />

Lebenslagenausprägung, die Variablen sind jedoch nahezu unvergleichlich. Die Schul<strong>und</strong><br />

Berufsausbildung spielt in der Wohngeldstatistik keine Rolle, ebenso wie der<br />

Bereich Ges<strong>und</strong>heit. Auch den anderen beiden Statistiken sind Hinweise über den<br />

Ges<strong>und</strong>heitszustand nur sehr indirekt zu entnehmen, z.B. über die Kategorie<br />

Mehrbedarfszuschlag für Krankenkost. Die Wohnsituation wird im Rahmen der

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