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Entwicklung eines lebenslagen- und haushalts- bezogenen ...

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9. Das Datenmodulsystem 254<br />

Themenbereich/Lebenslagendimension „Finanzsituation“<br />

Basismodul „Einkommen allgemein“<br />

Als ein besonders schwieriger Bereich erweist sich die Berichterstattung über die<br />

Einkommenssituation der Privathaushalte einer Kommune. Zwar lässt der<br />

regionalisierte Mikrozensus repräsentative <strong>und</strong> detaillierte Aussagen über die<br />

monatlichen Nettoeinkommen der Bevölkerung zu, jedoch ermöglichen diese Daten<br />

keine Auswertungen unterhalb der gesamtstädtischen Ebene – mit Ausnahme von<br />

Berlin. Damit eignen sich diese Daten zwar im Zuge <strong>eines</strong> interkommunalen Vergleichs,<br />

nicht jedoch, um den sozioökonomischen Status innerhalb der Stadt kleinräumig zu<br />

analysieren.<br />

Kleinräumige Daten über die Einkommenssituation der privaten Haushalte einer<br />

Kommune stehen kaum zur Verfügung. Die einzige Quelle, auf die man in diesem<br />

Zusammenhang zurückgreifen kann, ist die Lohn- <strong>und</strong> Einkommensteuerstatistik. Auch<br />

diese Statistik ist mit Mängeln behaftet: So erfasst man nur den<br />

einkommensteuerpflichtigen Teil der Bevölkerung vor Ort. In einer Stadt wie Hamburg<br />

wird z.B. nur jeder Zweite zur Steuer „veranlagt“. In Quartieren, in denen das<br />

Steueraufkommen der Höhe nach im unteren Bereich liegt, ist der Anteil der<br />

Steuerpflichtigen noch geringer. Das steuerpflichtige Einkommen ist außerdem eine<br />

weit weniger verlässliche Größe als das monatliche Nettoeinkommen, da staatliche<br />

Leistungen gänzlich unberücksichtigt bleiben <strong>und</strong> viele Einkünfte gar nicht oder nur<br />

begrenzt steuerpflichtig sind. Darüber hinaus handelt es sich weder durchgängig um<br />

Individual- noch um Haushaltseinkommen. So werden beispielsweise zusammen<br />

veranlagte Ehepaare als statistische Einheit betrachtet. Weiterhin darf man die<br />

Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Einkommensklassen nicht überschätzen, da in<br />

den oberen Klassen die Möglichkeiten, das zu versteuernde Einkommen durch<br />

geschickte Deklarationen oder Kapitaltransfers herunterzufahren, deutlich besser sind<br />

als bei einem/einer ArbeitnehmerIn, dem/der die monatliche Steuervorauszahlung vom<br />

Lohn einbehalten wird (vgl. Hamburg 1997b: 22 f.).<br />

Dennoch ist es durchaus sinnvoll, die Steuerstatistik als Quelle für die<br />

Einkommensituation heranzuziehen. Da sich die Erhebungstechnik über die Jahre<br />

wenig verändert hat, bietet sich die Möglichkeit <strong>eines</strong> intrakommunalen Vergleichs im

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