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Entwicklung eines lebenslagen- und haushalts- bezogenen ...

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8. Zentrale Herausforderungen in der kommunalen Berichterstattung 206<br />

Integrierte 135 Berichtserstattung gilt daher aktuell als das fortgeschrittenste Konzept<br />

kommunaler Armuts- <strong>und</strong> Sozialberichterstattung (Lutz 2003; Cremer/ Richter 2003;<br />

Kistler/ Sing 2001). Der Begriff „integriert“ steht für eine Berichtsphilosophie, die<br />

möglichst eine Vielzahl von AkteurInnen <strong>und</strong> Fachplanungen konzeptionell wie<br />

methodisch einbezieht. Integrative Ansätze ermöglichen eine ganzheitliche,<br />

ressortübergreifende Betrachtung der sozialen Lagen vor Ort, anstatt aus der<br />

Perspektive <strong>eines</strong> Tunnelblicks einzelne Themen zu fokussieren, ohne sie in den<br />

Gesamtkontext einzubetten. Auf der Ebene der Berichtsphilosophie <strong>und</strong> konzeptionellen<br />

Ebene steht der Begriff „integriert“ für:<br />

• eine sinnvolle Verknüpfung zwischen Armutsberichterstattung,<br />

Pflegebedarfsplanung, Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Wohnungsmarktberichterstattung,<br />

Kindertagesstättenplanung, Arbeitsmarkt- <strong>und</strong> Migrationberichterstattung sowie ggf.<br />

Umweltberichterstattung (Cremer/ Richter 2003: 1),<br />

• eine „interdisziplinäre, intersektorale <strong>und</strong> Verwaltungseinheiten übergreifende“<br />

(Cremer/ Richter 2003: 2) Herangehensweise,<br />

• die Einbindung kommunaler Standardisierungsprozesse in die<br />

Standardisierungsbemühungen auf B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Länderebene (Cremer/ Richter<br />

2003: 2),<br />

• eine „Einbeziehung nicht nur der monetären Dimensionen, sondern auch der<br />

sogenannten Realtransfers, der sozialen Dienstleistungen“ (Kistler/ Sing 2001: 161),<br />

• eine Integration im doppelten Sinne: „hinsichtlich <strong>eines</strong> integrierenden Blickes auf<br />

alle Dimensionen menschlichen Lebens <strong>und</strong> hinsichtlich des Einbezugs aller daran<br />

beteiligten Akteure“ (Lutz 2003: 6),<br />

• eine Berichtskonzeption, die Zusammenhänge herstellt, Wechselwirkungen aufzeigt<br />

<strong>und</strong> Querverbindungen analysiert (Lutz 2003: 8), auch „interplay of factors“ genannt.<br />

Es gilt, möglichst nicht einzelne Faktoren, wie Arbeit, Sozialsystem oder Migration<br />

abzubilden, sondern das Zusammenspiel o.g. <strong>und</strong> anderer Faktoren<br />

herauszuarbeiten. Ergebnis wären „wissenschaftsgetragene Berichtssysteme“<br />

(Kistler/ Sing 2001: 162).<br />

Auf der konkreten Umsetzungsebene wird integrative Berichterstattung begriffen als<br />

• die Einbeziehung mehrerer Fachplanungen, ohne dass diese sich in ihren<br />

„Einzelheiten verlieren“ (Cremer/ Richter 2003: 1),<br />

135 Der Begriff „integrativ“ wird in der Literatur synonym zu „integriert“ gebraucht (vgl. Lutz 2003).

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