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Entwicklung eines lebenslagen- und haushalts- bezogenen ...

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8. Zentrale Herausforderungen in der kommunalen Berichterstattung 178<br />

Haushaltstypen ausfallen sollte, liegt letztlich im Erkenntnisinteresse der jeweiligen<br />

Kommune <strong>und</strong> hängt zweifellos auch von der entsprechenden Größe der Kommune ab.<br />

Eine große Chance des Haushaltsgenerierungsverfahrens liegt in der Erstellung von<br />

Zeitreihen. Vergleiche der Daten aus dem Haushaltsgenerierungsverfahren mit denen<br />

anderer Erhebungen, wie beispielsweise der Volkszählung 1987, verbieten sich<br />

methodisch. Die Tatsache, dass Einflussfaktoren wie die tatsächlichen Veränderung,<br />

die inkompatible Datengr<strong>und</strong>lage <strong>und</strong> Unzulänglichkeiten im Generierungsverfahren<br />

miteinander konkurrieren, sich teilweise gegenseitig verstärken oder auch<br />

kompensieren, macht eine vergleichende Betrachtung unmöglich. Bei einem<br />

kontinuierlichen Einsatz des Verfahrens mit einheitlicher Datengr<strong>und</strong>lage <strong>und</strong><br />

konstanter Vorgehensweise lassen sich jedoch die realen Veränderungen hinsichtlich<br />

der Zahl <strong>und</strong> Struktur der Haushalte nachzeichnen (Härle 1993: 51). Ein erstes Beispiel<br />

für die Umsetzung einer solchen Zeitreihe liefert Nürnberg (Lux-Henseler 2001b).<br />

Besonders interessant für die Kommunen ist aus sozialplanerischer Sicht die<br />

Möglichkeit, zu Aussagen über die zukünftige <strong>Entwicklung</strong> der Haushalte zu gelangen.<br />

Hier ist ein noch relativ neues KOSIS-Projekt namens „SIKURS“ zu nennen, das sich<br />

damit beschäftigt, wie man in Verbindung der Haushaltsgenerierungsergebnisse mit<br />

einer Bevölkerungsprognose eine Haushaltsprognose rechnen kann. Die<br />

Vorbereitungen sind so weit fortgeschritten, dass ein gesamtstädtisches Verfahren in<br />

die Testphase gehen kann. Die <strong>Entwicklung</strong> einer kleinräumigen Haushaltsprognose<br />

wird jedoch noch einige Zeit in Anspruch nehmen (Lux-Henseler 2001a; Stadt Münster<br />

2004: 34).<br />

Eine besondere Herausforderung, der sich das Programm HHGen zu stellen hat, ist der<br />

Wandel der Lebensformen. Stichworte wie „Patchwork-Familien“, „Singles“, „Ein-Eltern-<br />

Familien“, „binukleare Familiensysteme“ oder „Living apart together“ beherrschen die<br />

entsprechende Diskussion. Es bedarf daher umfassender <strong>und</strong> gesicherter<br />

Informationen über diese nicht konventionellen Lebensformen jenseits der<br />

„Normalfamilie“ (Heidenreich/ Nöthen 2002: 26). Dass dies nicht nur auf<br />

gesamtgesellschaftlicher Ebene, sondern auch für den kommunalen Bereich gilt, haben<br />

einige Kommunen bereits erkannt (vgl. Härle 1993: 20 f.). Diese Lebensformen stellen<br />

mit ihren je eigenen Bedarfen spezifische Anforderungen an die Sozial-, Infrastruktur-

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