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Entwicklung eines lebenslagen- und haushalts- bezogenen ...

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9. Das Datenmodulsystem 252<br />

Gr<strong>und</strong>gesamtheiten, Quoten <strong>und</strong> Dichten in anderen Lebenslagenbereichen<br />

herangezogen, seltener jedoch als eigenständige Quelle. Der sozialplanerische Nutzen<br />

des Melderegisters wird somit systematisch unterschätzt.<br />

Ein Problem des Einwohnermelderegisters besteht allerdings darin, dass es<br />

ausschließlich eine personenbezogene Aufgliederung der Bevölkerung erlaubt. Ein<br />

Bezug zur Haushalts- <strong>und</strong> Familienstruktur wird jedoch in Kombination mit dem<br />

Haushaltsgenerierungsverfahren HHGen (vgl. Kap. 8.4.), dessen Anschaffung wir den<br />

Kommunen ausdrücklich empfehlen, sowie der Familienverbandsstatistik kommunaler<br />

Datenzentralen 179 möglich.<br />

Zusatzmodul „Migration“<br />

Dem Bereich Migration haben wir ein eigenes Modul gewidmet, da MigrantInnen eine<br />

der Bevölkerungsgruppen mit den höchsten Armutsrisiken sind, eine detaillierte<br />

Abbildung jedoch den Rahmen einer „normalen“ Berichterstattung sprengen würde. Die<br />

Ursache dafür liegt vor allem in der unbefriedigenden Datenlage r<strong>und</strong> um das Thema<br />

Migration. Eine Differenzierung der Bevölkerung nach Nationalität ist zwar problemlos<br />

aus dem Einwohnermelderegister zu beziehen <strong>und</strong> daher auch Bestandteil des<br />

Basismoduls Demografie. In Anbetracht der Veränderungen, die durch das neue<br />

Staatsangehörigkeitsgesetz hervorgerufen wurden, verliert eine Unterscheidung nach<br />

Staatsangehörigkeit jedoch zunehmend an Aussagekraft. Insbesondere trifft das für<br />

Kinder zu: In wenigen Jahren wird die Mehrzahl der in Deutschland aufwachsenden<br />

Kinder ausländischer Herkunft einen deutschen Pass besitzen. Statistiken, die lediglich<br />

die formale Staatsangehörigkeit als Indikator heranziehen, werden der Lebensrealität<br />

damit zukünftig nicht mehr gerecht (Berlin 2003a: 11 ff.; Delekat 2003).<br />

Die von uns vorgeschlagenen Indikatorenausprägungen erweitern das Spektrum zum<br />

Thema Migration, indem sie über die alleinige Abbildung der Staatsangehörigkeit hinaus<br />

gehen, um Integrationsanforderungen <strong>und</strong> Segregation realitätsnäher aufzeigen zu<br />

können. Dennoch mangelt es in diesem Bereich weiterhin an einem schlüssigen<br />

Abbildungskonzept. Hier besteht weiterer Optimierungsbedarf.<br />

179 Hierbei handelt es sich um einen Zusammenschluss verschiedener Kommunen zu kommunalen<br />

Datenzentralen, die sich in zahlreichen B<strong>und</strong>esländern gegründet haben. Ihr Ziel ist die Verbesserung<br />

der Leistungsfähigkeit der Kommunalverwaltungen durch Einsatz <strong>und</strong> Nutzung der<br />

technikunterstützten Informationsverarbeitung (vgl. z.B. www.kgst.de, www.kiv.de, www.kivbf.de).

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