Entwicklung eines lebenslagen- und haushalts- bezogenen ...

4. Problemaufriss 20
lung versteht. Er unterscheidet umfassende und bereichsübergreifende Berichte, die
verschiedene Lebensbereiche umfassen (von ihm als Sozialberichterstattung bezeichnet),
von sogenannten speziellen Berichten. Innerhalb der speziellen Berichte differenziert
er die Berichte nach solchen, die spezifische Sektoren von Lebensbedingungen
untersuchen (z.B. Berufsbildungsbericht) und solchen mit besonderem Fokus auf bestimmte
Personengruppen (Altenbericht oder Frauenreport) sowie Berichte, die sich mit
speziellen sozialen Problemen befassen (Armut oder Arbeitslosigkeit) (Noll 1997: 10).
Tab. X:
Typologie Sozialberichterstattung
Ebene Typ Akteure
supranational
Umfassend, bereichsübergreifend Amtlich:
national
Statistische Ämter
regional, subnational Speziell:
Ministerien
lokal, kommunal
Einzelne Lebensbereiche
Teilpopulationen
Nichtamtlich:
Spezielle soziale Probleme (z.B. Armut, Wissenschaftliche Institute
Arbeitslosigkeit)
Verbände
Quelle: Noll 1997: 9
Eine weitere, nicht primär nach Berichtstypen, sondern nach konzeptionellen
Planungszugängen differenzierende Systematik stammt von Merchel (2002: 623):
• Bereichsorientierte Ansätze nehmen hiernach die jeweiligen Arbeits- und
Aufgabenfelder als Ausgangspunkt für die Bestandsanalyse.
• Sozialräumliche Zugänge orientieren sich an den Spezifika des „Sozialraums“ bzw.
des „Planungsfeldes“, um von dieser Richtung her Hinweise für die
Infrastrukturgestaltung zu erhalten.
• Orientiert sich die Bedarfsermittlung an bestimmten Zielgruppen (z.B. Kindern oder
Menschen mit Behinderungen), spricht Merchel von zielgruppenorientiertem
Vorgehen.
• Zielorientierte Ansätze formulieren übergeordnete Ziele und daraus konkret
abgeleitete Kategorien als Ausgangspunkt der Infrastrukturplanung.
Otto/ Karsten (1990: 45) haben den Einfluss des Entstehungszusammenhangs auf den
Charakter des Berichts untersucht. Unterschieden werden formale Anlässe (z.B.