Entwicklung eines lebenslagen- und haushalts- bezogenen ...

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9. Das Datenmodulsystem 265 LeserInnen enorm viel Vorwissen über deren Zustandekommen und ihre Methoden ab. Die Gefahr einer Fehlinterpretation der Kriminalitätsentwicklung anhand der örtlichen PKS ist daher groß. Eine Einbeziehung der Dimension Kriminalität wird daher als Zusatzmodul angeregt, das an der Schnittstelle zwischen den Dimensionen „Teilhabe am gesellschaftlichen Leben“ und „Immaterielle Lebenslagen“ – hier insbesondere Bildung und Wohnen – liegt.
9. Das Datenmodulsystem 266 Themenbereich/Lebenslagendimension „Teilhabe am gesellschaftlichen Leben“ Basismodul „Erwerbsarbeit“ Die Teilhabe an der Erwerbsarbeitsgesellschaft bzw. die Nichtteilhabe in Folge von Erwerbslosigkeit bestimmt die Lebenssituation der Betroffenen erheblich. In den von uns analysierten Berichten wird Erwerbsarbeit jedoch meist ausschließlich unter finanziellen Aspekten thematisiert (vgl. Kap. 5.4.4.). Diese Sichtweise ist ohne Zweifel berechtigt – daher umfasst das Datenmodulsystem innerhalb des Moduls „Transfereinkommen“ auch die Indikatoren „Arbeitslosengeld I und II“ –, aber gleichzeitig werden durch Erwerbslosigkeit auch der soziale Status, der sich nicht unwesentlich durch die berufliche Position definiert, und die durch das Erwerbsleben geprägten sozialen Beziehungen in Frage gestellt (vgl. Darmstadt 2002: 11). Die Integration in das Erwerbsleben beeinflusst in Abhängigkeit vom erreichten Qualifikationsniveau nicht nur die Lebenschancen der jeweiligen Erwerbsperson, sondern auch die Lebenschancen derer, die mit dieser Person einen Haushalt bilden. Eine Unterversorgung im Bereich Erwerbsarbeit, also ein fehlender Zugang zum Arbeitsmarkt, führt damit vielfach zur Einkommensarmut aller Haushaltsmitglieder. Erwerbslosigkeit hat zudem erhebliche Auswirkungen auf andere Lebenslagendimensionen wie Wohnen, Gesundheit und Bildung (Gießen 2002: 117). Angesichts des hohen Ausmaßes der Erwerbslosigkeit mit ihren an dieser Stelle skizzierten Konsequenzen ist eine detaillierte Berichterstattung unbedingt erforderlich. Um nicht nur die Seite der „Nichtteilhabe am gesellschaftlichen Leben durch Erwerbsarbeit“, sondern auch die Teilhabe zu erfassen, haben wir den Indikator „Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte“ in das Modul aufgenommen, wohl wissend, dass damit nicht alle Erwerbstätigen erfasst werden. Eine andere kleinräumig auswertbare Datenquelle liegt jedoch nicht vor. Städte, die Zugang zu Daten des regionalisierten Mikrozensus haben, sollten zusätzlich den Indikator „Beteiligung am Erwerbsleben“ heranziehen. Der Mikrozensus liefert hier eine weit bessere, allerdings mit Ausnahme von Berlin lediglich auf gesamtstädtischer Ebene vorliegende Datengrundlage zur Erfassung des Themas Erwerbsarbeit.
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