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Entwicklung eines lebenslagen- und haushalts- bezogenen ...

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4. Problemaufriss 15<br />

4. Vorhandene, aber nur bedingt brauchbare Daten: Beispiel: Kommunale<br />

Informationsverarbeitung in Hessen 4 (KIV) oder Erwerbslosigkeitsstatistiken der<br />

Agenturen für Arbeit, die nur im Zuge kostenpflichtiger Sonderauswertungen<br />

verfügbar <strong>und</strong> in vielerlei Hinsicht nur bedingt aussagekräftig sind;<br />

5. Aktuelle, gut gegliederte, sozialräumlich auswertbare <strong>und</strong> mehrere<br />

Lebenslagen berücksichtigende Daten, die außerdem <strong>haushalts</strong>bezogene<br />

Rückschlüsse zulassen (Bsp. Wohngeldstatistik).<br />

Man kann davon ausgehen, dass die Datenverfügbarkeit vieler Kommunen in<br />

Deutschland mit der Gießener Situation vergleichbar ist. Wir werden dies in der<br />

empirischen Analyse kommunaler Berichte nochmals explizit in den Blick nehmen.<br />

Insgesamt sehen wir erhebliche Möglichkeiten, Datenpotentiale besser auszuschöpfen<br />

bzw. im Rahmen gesetzlicher <strong>und</strong> datenschutzrechtlicher Grenzen kompatibler,<br />

<strong>lebenslagen</strong>- <strong>und</strong> <strong>haushalts</strong>orientierter zu gestalten.<br />

4.2. Stellenwert der Sozialberichterstattung innerhalb des Sozialplanungsprozesses<br />

4.2.1. Ziele, Aufgaben, Stellenwert <strong>und</strong> Reichweite<br />

Sozialberichterstattung erfolgt auf unterschiedlichen Ebenen <strong>und</strong> kann sich im<br />

supranationalen, nationalen, regionalen oder kommunalen Kontext bewegen (Noll 1997:<br />

9). Kommunale Berichte <strong>und</strong> Landes- bzw. nationale Berichte sind weder auf der<br />

konzeptionell-methodischen Ebene noch hinsichtlich der Zielsetzung oder der<br />

Datenverfügbarkeit vergleichbar (Markert/ Wieseler 2001: 1593). Während nationale<br />

Sozialberichterstattung das Ziel verfolgt, die gesamte Nation hinsichtlich des sozialen<br />

<strong>und</strong> familialen Wandels einer Dauerbeobachtung zu unterziehen bzw. die <strong>Entwicklung</strong><br />

nationaler Wohlfahrt zu verfolgen, bezieht sich kommunale Sozialberichterstattung stets<br />

auf die soziale Infrastrukturplanung vor Ort (Lutz 2003: 11). Folglich wird der Begriff der<br />

Sozialplanung fast ausschließlich auf kommunaler Ebene angewandt (Markert/ Wieseler<br />

2001: 1593). Planung allgemein bedeutet „Nachdenken über zukünftiges Handeln <strong>und</strong><br />

4 Die KIV ist die einzige kommunale Datenquelle zur Ermittlung von Familienstrukturen (allein<br />

Erziehende, Kinderanzahl etc.). Weil das familiäre Zuordnungsprinzip im lohnsteuerrechtlichen Sinne<br />

erfolgt, kann allerdings nicht zwischen allein Erziehenden <strong>und</strong> nicht ehelichen Lebensgemeinschaften<br />

unterschieden werden, was angesichts der hohen Relevanz für Armutsrisiken die Brauchbarkeit der<br />

Ergebnisse einschränkt.

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