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Entwicklung eines lebenslagen- und haushalts- bezogenen ...

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Einleitung 1<br />

Einleitung<br />

In einer Zeit, in der die Kluft zwischen Arm <strong>und</strong> Reich in Deutschland immer größer wird<br />

– auf der einen Seite beispielsweise ein historisch hoher Anteil Arbeitsloser <strong>und</strong> damit<br />

das Angewiesensein immer weiterer Teile der Bevölkerung auf finanzielle<br />

Unterstützungsleistungen, auf der anderen Seite horrende Gehälter <strong>und</strong> Abfindungen<br />

für die Top-Manager großer Wirtschaftsunternehmen –, ist es erfreulich zu sehen, dass<br />

die Städte zunehmend die Notwendigkeit erkennen, die sich vor Ort niederschlagende<br />

soziale Ungleichheit der Lebenschancen in die öffentliche Diskussion zu bringen <strong>und</strong><br />

kommunalpolitisch anzugehen. Damit eine solche Politik des sozialen Ausgleichs in<br />

einer Kommune jedoch nicht „ins Blaue hinein“ geschieht, bedarf es einer<br />

aussagekräftigen Datengr<strong>und</strong>lage über die Lebenslagen der Bevölkerung. Es gibt<br />

jedoch kein standardisiertes Verfahren, nach dem ein solches<br />

Sozialberichterstattungsvorhaben zu erfolgen hat. Jede Kommune zieht<br />

unterschiedliche Indikatoren heran <strong>und</strong> greift auf andere Datenquellen zurück. Damit<br />

sind die entstehenden Armuts- <strong>und</strong> Sozialberichte stets Unikate, die – von wenigen<br />

Ausnahmen abgesehen – weder interkommunal vergleichbar sind, noch einen<br />

intrakommunalen Vergleich im Zeitverlauf ermöglichen. Angesichts des gegenseitigen<br />

Konkurrenz- aber auch Kooperationsdrucks <strong>und</strong> der meist desolaten Finanzsituation der<br />

Städte kann eine solch unkoordinierte Berichterstattung, die noch dazu mit einem<br />

erheblichen Aufwand bei der Erstellung jedes neuen Berichtes in einer Kommune<br />

einhergeht, nicht im Sinne der Städte sein. Berichterstattung ist schließlich kein<br />

Selbstzweck, sondern sie soll die politisch <strong>und</strong> administrativ Verantwortlichen präzise<br />

<strong>und</strong> f<strong>und</strong>iert über die Defizite <strong>und</strong> Handlungserfordernisse in den sozialen Räumen der<br />

Städte informieren <strong>und</strong> als belastbare Argumentationsgr<strong>und</strong>lage für politische<br />

Entscheidungen fungieren. Daher widmet sich das Projekt „<strong>Entwicklung</strong> <strong>eines</strong><br />

<strong>lebenslagen</strong>- <strong>und</strong> <strong>haushalts</strong><strong>bezogenen</strong> Datenmodulsystems zur Qualifizierung von<br />

kommunalen Armuts- <strong>und</strong> Sozialberichterstattungsvorhaben“ dieser Erfordernis einer<br />

Vereinheitlichung der Sozialberichterstattung mit dem Ziel, ein modularisiertes Set an<br />

Indikatoren zu schaffen, auf das sich verschiedene Kommunen bei der Erstellung von<br />

Armuts- <strong>und</strong> Sozialberichten stützen können.

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