Entwicklung eines lebenslagen- und haushalts- bezogenen ...

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8. Zentrale Herausforderungen in der kommunalen Berichterstattung 179 und Wohnungspolitik vor Ort. Daher ist eine ständige Weiterentwicklung und Anpassung des Haushaltsgenerierungsverfahrens an die sich vollziehenden gesellschaftlichen Veränderungen sowie eine kontinuierliche Evaluierung der mit dem Programm erzielten Ergebnisse und ein Abgleich mit der Lebenswirklichkeit erforderlich. Es bleibt zu konstatieren, dass das Haushaltsgenerierungsverfahren HHGen eine Möglichkeit darstellt, um auf kommunaler Ebene zu Aussagen über Zahl und Struktur der Haushalte zu gelangen, die für die Planung in vielen Bereichen der Kommune unerlässlich sind. Das Programm stößt in seinen Abbildungsmöglichkeiten jedoch spätestens dann an seine Grenzen, wenn soziale Beziehungen Haushaltsgrenzen überschreiten. In diesen Zusammenhang sei auf die sogenannte „multilokale Mehrgenerationenfamilie“ (Bertram 2000) verwiesen. Die Annahme, dass das Vorliegen bestimmter Haushaltsformen, wie zu Anfang erwähnt (Kap. 8.4.1.), bestimmte kommunale Hilfebedarfe impliziert, gilt nur insoweit, als man haushaltsübergreifende Netzwerkleistungen bei dieser Betrachtung ausspart. Letztlich können die Ergebnisse der Haushaltsgenerierung in ihrer Generalität nie die höchst spezifischen Situationen der einzelnen Privathaushalte abbilden. Außerdem muss man darauf hinweisen, dass mit dem vorgestellten Haushaltsgenerierungsverfahren der Mangel an Haushaltsdaten lediglich im Bereich der Bevölkerungsstatistik kompensiert werden kann, während sich ein Haushaltsbezug innerhalb anderer Themengebiete wie Gesundheit, Bildung usw. damit nicht herstellen lässt. 8.5. Sozialraumorientierung Veröffentlichungen zu Sozialraum und Sozialraumorientierung erleben derzeit – vor allem in der sozialarbeiterischen Praxis, aber auch in der wissenschaftlichen Diskussion – einen ungeheuren Boom. Sozialräumliche Abbildungsansätze sind zunehmend auch Bestandteil kommunaler Armuts- und Sozialberichterstattung. Von besonderer Relevanz für die kommunale Armuts- und Sozialberichterstattung ist die Sozialraumdefinition des Vereins für Sozialplanung (VSOP): “Sozialraum ist Lebensraum, Quartier, Heimat, der soziale Mikrokosmos, in dem sich globale
8. Zentrale Herausforderungen in der kommunalen Berichterstattung 180 gesellschaftliche Entwicklungsprozesse und Versäumnisse widerspiegeln und brechen” (VSOP 1998: 1). Ausgangspunkt des Sozialraumbegriffs ist also die Annahme, dass sich soziale Strukturen und soziale Beziehungen in räumlichen Strukturen widerspiegeln (Baisch-Weber 2002: 80; Schröder 2003: 17). 8.5.1. Methoden der Sozialraumanalyse Abb. 16: Methodische Ansätze in der Sozialraumanalyse Quelle: Eigene Darstellung top down gesamtstädtisch / teilstädtisch bottom up quantitativ / qualitativ Innerhalb der Sozialraumanalyse lassen sich die methodischen Ansätze nach gesamtund teilstädtisch bzw. “top down” und “bottom up” unterscheiden, mit dem Ziel Städte oder Stadtteile untereinander komparativ, relational oder dynamisch zu vergleichen (Riege/ Schubert 2002: 37 ff.; Hamm 1984: 283; Schröder 2003: 19). Quer dazu stehen quantifizierende und qualitative Sozialraumanalysen. Quantifizierende Analysen zielen darauf ab, demografische, sozialstrukturelle und ökonomische Dimensionen auf der Grundlage mathematisch und statistisch nachvollziehbarer Verfahren in Form von Kennziffern zu identifizieren. Quellen sind i.d.R. lokale Statistiken. Qualitative Analysen entziehen sich quantifizierenden Zugängen und fragen nach Handlungs- und Lebensbewältigungsstrategien, Bedürfniskonstellationen sowie sozialräumlich geprägten Sozialisationswirkungen. Methodisch erschließen sich diese Informationen
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