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Entwicklung eines lebenslagen- und haushalts- bezogenen ...

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8. Zentrale Herausforderungen in der kommunalen Berichterstattung 194<br />

nehmend problembehaftete Wohngebiete <strong>und</strong> Siedlungen des sozialen Wohnungsbaus<br />

(Wiesbaden 2001b: 1). Ziel des Projekts war es, anhand einer Beobachtungssystematik<br />

zu dokumentieren, warum bestimmte Risikokonstellationen an einem Ort zu Problemen<br />

führen <strong>und</strong> am anderen Ort nicht. Hierzu war es zunächst nötig, sogenannte „Verdachtsquartiere“<br />

zu eruieren. Die Auswahl der Gebiete erfolgte aufgr<strong>und</strong> <strong>eines</strong> qualitativen<br />

<strong>und</strong> quantitativen Methodenmixes. Zunächst wurden so genannte Schlüsselpersonen<br />

(ExpertInnen aus den Bereichen Wohnungsamt, Sozialamt, Sozialdienst etc.) nach<br />

ihrer Einschätzung darüber befragt, welche Gebiete sie als problematisch <strong>und</strong> risikobehaftet<br />

einstufen. In einem zweiten Schritt wurde auf Blockebene als weiteres Kriterium<br />

die HLU-Dichte herangezogen. Auswahlkriterium waren Wiesbadener Baublöcke, in<br />

denen mindestens 15 Prozent der erwachsenen Bevölkerung im HLU-Bezug standen<br />

(Wiesbaden 2001b: 12). Auch dieses Verfahren orientiert sich im Groben an den Routinen<br />

administrativen Handelns (Blockebene), bezieht aber ergänzend lokale AkteurInnen<br />

mit ein.<br />

Der Zugang zur Kleinräumigkeit, aber auch zur Sozialräumlichkeit, ist also in erster Linie<br />

pragmatisch <strong>und</strong> orientiert sich überwiegend an den Routinen administrativen Handelns.<br />

Die sozialräumlich angelegten Berichte unterscheiden sich allerdings darin, dass<br />

sie ergänzend immer auch qualitative Kriterien einbeziehen. Dies geschieht vor dem<br />

Hintergr<strong>und</strong>, dass rein datengestützte Informationen allein nicht ausreichen, tatsächliche<br />

Bedarfs- <strong>und</strong> Problemräume zu identifizieren. Relevant ist auch die Einschätzung<br />

<strong>und</strong> Beurteilung der dort lebenden Bevölkerung oder der dort agierenden Schlüsselpersonen<br />

sowie die Innen- <strong>und</strong> Außenwahrnehmung <strong>eines</strong> bestimmten Stadtteils, insbesondere<br />

im Zeitverlauf.<br />

8.5.2.4. Ranking-Verfahren <strong>und</strong> Indizes<br />

An keinem anderen Beispiel werden Einzigartigkeit, Unvergleichbarkeit <strong>und</strong> schöpferische<br />

Vielfalt der Berichte deutlicher als beim Thema Indexbildung <strong>und</strong> Ranking-Verfahren<br />

im Rahmen von (Sozial-)Raumanalysen. Auf diesem Gebiet gibt es an möglichen<br />

Verfahren der Indexbildung <strong>und</strong> Konzepten zur Raumprofilerstellung nichts, was nicht<br />

irgendwo erprobt worden wäre. Auffällig ist, dass innerhalb der betrachteten Berichte<br />

k<strong>eines</strong> der Verfahren auch nur annähernd mit einem anderen vergleichbar ist, insbesondere<br />

was die betrachteten Lebenslagendimensionen, die Anzahl der Indikatoren, die

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