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Entwicklung eines lebenslagen- und haushalts- bezogenen ...

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8. Zentrale Herausforderungen in der kommunalen Berichterstattung 209<br />

Ein Großteil der Berichte ist also das Produkt <strong>eines</strong> bestimmten Amtes, das<br />

federführend Bericht erstattet, oft unter Beteiligung weiterer AkteurInnen, i.d.R. weiterer<br />

Ämter, aber auch freier Träger wie Wohlfahrtsverbände etc. Eine Delegation der<br />

Berichterstattung an externe Institutionen ist eher selten. Unklar <strong>und</strong> mittels<br />

Berichtsanalyse methodisch nicht herauszufinden bleibt jedoch, inwiefern die<br />

Integration weiterer AkteurInnen ein konzeptionelles oder inhaltliches Beteiligungsrecht<br />

umfasst oder schlicht die Integration weiterer Datenquellen anderer Ämter oder<br />

Wohlfahrtsverbände meint.<br />

8.6.3. Die Integration von Methoden<br />

Integrativ bedeutet auch die Integration verschiedener Methoden. Es beziehen jedoch<br />

nur wenige Berichte qualitative Methoden ergänzend in ihre Berichterstattung mit ein.<br />

Nur 8 der von uns betrachteten 108 Berichte wählen neben rein quantitativem<br />

Datenzugang auch qualitative Methoden. In der Regel handelt es sich dabei um<br />

• Fallbeispiele von Armut betroffener Haushalte oder ausgewählter Zielgruppen,<br />

die als ExpertInnen in eigenen Belangen befragt werden, wie z.B. Obdachlose,<br />

Kinder in Armut oder arme Familien,<br />

• ExpertInneninterviews <strong>und</strong>/oder Selbstdarstellungen sozialer Dienste sowie<br />

• Fotodokumentationen (z.B. von belasteten Wohnquartieren, Kinderspielplätzen<br />

oder sozialer Arbeit vor Ort).<br />

Mit der Methodentriangulation verbinden sich verschiedene Vorteile: Der Hauptvorteil<br />

wird darin gesehen, dass sich die Aussagekraft erhöhen <strong>und</strong> die Kumulation von<br />

Mehrfachproblemlagen besser darstellen lässt. Ein Teil der Berichte ist sich der<br />

Bedeutung der Interdependenzen bewusst <strong>und</strong> benennt sie explizit, wie z.B. der<br />

Bielefelder Armuts- <strong>und</strong> Sozialbericht:<br />

„Soziale Problemlagen haben viele Aspekte … Prekäre Situationen entstehen vor alle dann,<br />

wenn mehrere Probleme <strong>und</strong> Risiken kumulieren <strong>und</strong> sie dann von den Betroffenen nicht<br />

mehr aus eigener Anstrengung bewältigt werden können … Somit besteht ein enger<br />

Zusammenhang zwischen materieller Ausstattung <strong>und</strong> anderen Aspekten, die die<br />

Lebenslage bestimmen. Dabei beeinflussen sich die Bereiche gegenseitig. ... So führt z.B.<br />

ein geringer Bildungsstand oder eine schlechtere ges<strong>und</strong>heitliche Verfassung im<br />

allgemeinen zu einem geringeren Erwerbseinkommen, wie auch umgekehrt ein geringeres

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