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Entwicklung eines lebenslagen- und haushalts- bezogenen ...

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8. Zentrale Herausforderungen in der kommunalen Berichterstattung 214<br />

oder Einkommen <strong>und</strong> Bildung, Erwerbsarbeit oder Partizipation werden nicht<br />

hergestellt, obwohl dies auf Basis des Mikrozensus, also einer vergleichsweise<br />

komfortablen Datengr<strong>und</strong>lage, durchaus möglich gewesen wäre.<br />

Zu c): Integrierte Spezialberichterstattung<br />

Prototypisch für eine Spezialberichterstattung, die eine bestimmte Lebenslage zentral in<br />

den Vordergr<strong>und</strong> rückt, aber dennoch eine Integration anstrebt <strong>und</strong> umsetzt ist die<br />

Bielefelder Ges<strong>und</strong>heitsberichterstattung. Neben klassischen Datenquellen <strong>und</strong><br />

Indikatoren wie Zahnges<strong>und</strong>heit im Rahmen des Gr<strong>und</strong>schulsurveys <strong>und</strong><br />

Früherkennungsuntersuchungen oder Wahrnehmung der Impfvorbeugungen werden<br />

Querbezüge zu Bildung, Wohnen <strong>und</strong> Einkommen sowie den Haushalts- <strong>und</strong><br />

Familienstrukturen oder Themen wie Jugendarbeitslosigkeit, Armut oder Gewalt <strong>und</strong><br />

sexuellem Missbrauch hergestellt.<br />

Konzeptionelle Integration weiterer Lebenslagen gelingt hier durch eine<br />

Zusatzbefragung 139 der Eltern einzuschulender Kinder, weil eine zusätzliche<br />

Einbeziehung der Schichtindikatoren Bildung, Einkommen <strong>und</strong> Beruf gewünscht <strong>und</strong><br />

folglich erhoben wird (Bielefeld 2002: 25 ff.). Auch der Lebenslagenbereich Wohnen<br />

wird berücksichtigt. Der Einfluss des Wohnens auf das Familienklima bzw. die<br />

Zufriedenheit mit der Partnerschaft wird anhand des Indikators „Wohnfläche“<br />

berücksichtigt. Auch die Ausstattung der Wohnung, die Infrastruktur des Wohngebiets<br />

(gemessen über die Indikatoren Freizeitangebote für Kinder <strong>und</strong> Erwachsene sowie<br />

Grün- <strong>und</strong> Parkanlagen) <strong>und</strong> die Wohnungsbelastungen (gemessen über die<br />

Indikatoren Feuchtigkeit, Hellhörigkeit, sanitäre Einrichtungen oder<br />

ges<strong>und</strong>heitsabträgliche Baustoffe) werden einbezogen <strong>und</strong> im Zusammenhang mit dem<br />

Familientyp erörtert <strong>und</strong> ausgewertet. Wechselbeziehungen zwischen<br />

Wohnbedingungen <strong>und</strong> Familientyp, sozialem Status <strong>und</strong> Familientyp oder<br />

ges<strong>und</strong>heitlicher <strong>und</strong> finanzieller Lage der Familien sind konzeptioneller <strong>und</strong> inhaltlicher<br />

Bestandteil des Berichts. Die Ausgangslage des Bielefelder Datenmaterials ist zunächst<br />

nicht komfortabler als die anderer Kommunen, denn Hauptdatenquelle ist die<br />

Schuleingangsuntersuchung. Im Unterschied zu anderen Kommunen wird diese<br />

139 Die Rücklaufquote der freiwillig von den Eltern auszufüllenden Zusatzbefragung betrug allerdings nur<br />

24,7 %, was für diese Art der Befragung von den AutorInnen aber als gut eingestuft wird (Bielefeld<br />

2002: 25). Die im Ergebnis linksschiefe Verteilung mit Unterrepräsentanz der Eltern ausländischer<br />

Herkunft <strong>und</strong> ausgeprägtem Mittelschichtsbias wird bei der Ergebnisinterpretation berücksichtigt.

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