Entwicklung eines lebenslagen- und haushalts- bezogenen ...
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8. Zentrale Herausforderungen in der kommunalen Berichterstattung 199<br />
Werte zwischen 0 (keine Segregation) <strong>und</strong> 100 (totale Segregation) annehmen.<br />
Rechnerisches Ergebnis in Frankfurt ist zum Beispiel, dass sich auf der Basis von 111<br />
Stadtbezirken ein „IS HLU-EmpfängerInnen“ von 19,4 ergibt <strong>und</strong> ein „IS Arbeitslosigkeit“<br />
von 14,3. Das bedeutet, dass sich die Arbeitslosen etwas weniger ungleich über die<br />
Stadt verteilen als die HLU-EmpfängerInnen. Damit eine Gleichverteilung der HLU-<br />
EmpfängerInnen über die Stadt erfolgen könnte, müssten 19,4 Prozent von ihnen<br />
umziehen. Dies wären 7.000 von 38.000 Personen (Frankfurt 2002: 21). In einem<br />
weiteren Schritt werden die Zusammenhänge zwischen sozialen <strong>und</strong> demografischen<br />
Merkmalen („Produkt-Moment-Korrelationen“) errechnet. Ergebnis hiervon ist z.B., dass<br />
die AusländerInnenquote dort hoch ist, wo die SozialhilfeempfängerInnenquote <strong>und</strong> die<br />
Arbeitslosenquote hoch <strong>und</strong> der Anteil älterer Personen niedrig ist.<br />
Mathematisch weniger komplex <strong>und</strong> damit auch für jeden Laien nachvollziehbar sind<br />
einfache prozentuale Reihungen (z.B. Wetzlar 1998, Gießen 2002). Dies sind simple<br />
Dichtenvergleiche in Räumen <strong>und</strong> Reihungen der Dichten im Raumvergleich, meist<br />
ohne Gewichtung einzelner Werte. Sie sind eine gute Möglichkeit, Rankings „mit dem<br />
ges<strong>und</strong>en Menschenverstand“ nachzuvollziehen, entbehren jedoch der Möglichkeit,<br />
Korrelationen statistisch nachzuweisen. Dennoch können einzelne Räume ausgewiesen<br />
werden, die besonders häufig von Indikatoren unterschiedlich oder überdurchschnittlich<br />
„betroffen“ sind. Durchschnittswerte im intrakommunalen Vergleich beziehen sich in<br />
aller Regel auf dem gesamtstädtischen Durchschnittswert der jeweiligen Kommune.<br />
D.h. über- oder unterdurchschnittliche Betroffenheiten beziehen sich meist auf den<br />
aktuellen städtischen Durchschnitt. Insofern können auch unterdurchschnittliche<br />
Betroffenheiten im B<strong>und</strong>esvergleich überdurchschnittlich sein <strong>und</strong> umgekehrt.<br />
Sofern einzelne Indikatoren zu einem Gesamtindex verrechnet werden, um auf dieser<br />
Gr<strong>und</strong>lage ein Stadtteil-Ranking zu erstellen, hängt es jedoch entscheidend davon ab,<br />
auf welche Weise „in Reihe gebracht“ wird. Prinzipiell ist es möglich, zunächst die<br />
einzelnen Indikatorenwerte zu verrechnen, um sie anschließend en bloc „in Reihe“ zu<br />
bringen. Denkbar sind jedoch auch die Reihung jedes Einzelindikators <strong>und</strong> die<br />
anschließende Verrechnung der Reihung zur Ermittlung <strong>eines</strong> Mittelwertes, der<br />
wiederum für ein Gesamtergebnis in eine Klassifikation umgewandelt wird. Dieses<br />
Verfahren birgt zahlreiche Ungenauigkeiten durch Auf- <strong>und</strong> Abr<strong>und</strong>ungen, ist jedoch<br />
durchaus gängig (z.B. Bielefeld 2001: 188).