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Entwicklung eines lebenslagen- und haushalts- bezogenen ...

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8. Zentrale Herausforderungen in der kommunalen Berichterstattung 210<br />

Einkommen die Möglichkeiten der Bildungsteilnahme <strong>und</strong> der Pflege des<br />

Ges<strong>und</strong>heitszustandes beschränkt“ (Bielefeld 2001: 6).<br />

Aufgr<strong>und</strong> dieser Erkenntnis begnügt sich der Bielefelder Bericht nicht damit,<br />

Interdependenzen gezwungenermaßen auszuklammern, weil sie sich durch einen<br />

Rückgriff auf gängige Datenquellen nicht darstellen lassen. Beschrieben werden<br />

Teilgruppen, bei denen sich Risiken <strong>und</strong> Probleme kumulieren, wozu die<br />

Einschätzungen der MitarbeiterInnen des Sozialdezernats „integriert“ werden, die diese<br />

Teilgruppen regelmäßig betreuen (Bielefeld 2001: 8 ff.). In Ermangelung harter Daten<br />

ist dieser Kunstgriff in kommunalen Armuts- <strong>und</strong> Sozialberichten sehr beliebt <strong>und</strong><br />

verdeutlicht, dass BerichterstatterInnen Mehrfachbetroffenheiten integrieren wollen,<br />

aber mit herkömmlichen Datenquellen nicht können, wie z.B. im Gießener<br />

Armutsbericht:<br />

„Auf diesem Wege [Einbezug von Fallbeispielen] wurde versucht, die offensichtlichen<br />

Defizite an aussagekräftigen Daten zur Bestimmung von Unterversorgungslagen … ein<br />

Stück weit auszugleichen. Außerdem illustrieren die Fallbeispiele von Gießener Haushalten<br />

… die wechselseitigen Verknüpfungen <strong>und</strong> Zusammenhänge von Unterversorgungslagen in<br />

den Bereichen Einkommen, Wohnen, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Bildung überaus eindrücklich.<br />

Insofern profitiert der vorliegende Bericht von einem Methodenmix – wenngleich dieser<br />

zunächst nicht anvisiert war, sondern gewissermaßen aus der „Datennot“ geboren wurde.<br />

Schließlich werden an Hand der Fallbeispiele verschiedene Armutskonstellationen deutlich,<br />

die mittels statistischer Erhebungen ohnehin nicht erfasst werden können oder in ihrer<br />

Brisanz durch statistische Durchschnittswerte verdeckt oder gar nivelliert werden“ (Gießen<br />

2002: 12).<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> kommt qualitativen Berichtsansätzen <strong>und</strong> Fallbeispielen eine<br />

enorme methodische Bedeutung zu, weil häufig nur sie es ermöglichen,<br />

<strong>lebenslagen</strong>bezogene Ansätze in einem integrierenden Kontext zu erörtern.

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