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Entwicklung eines lebenslagen- und haushalts- bezogenen ...

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4. Problemaufriss 17<br />

Aus der Perspektive der Wissenschaft hat Berichterstattung zunächst politisch distanziert<br />

zu bleiben <strong>und</strong> primär Zusammenhänge aufzuzeigen sowie Erklärungsversuche zu<br />

liefern (Barlösius/ Köhler 1999). Sozialplanung will jedoch im Unterschied zur ausschließlich<br />

erklärenden, Gesetzmäßigkeiten <strong>und</strong> Zusammenhänge aufzeigenden Wissenschaft<br />

auch Mängellagen aufzeigen <strong>und</strong> Verbesserungsvorschläge diskutieren, planen<br />

<strong>und</strong> möglichst auch umsetzen (DV 1986: 20).<br />

Markert/ Wieseler (2001) unterscheiden die folgenden vier sozialplanerischen Phasen:<br />

1. kontinuierliche Sozialberichterstattung,<br />

2. Bestandsbewertung <strong>und</strong> Bedarfsermittlung,<br />

3. Maßnahmedefinition <strong>und</strong> Prioritätenfestlegung,<br />

4. Umsetzung <strong>und</strong> Evaluation konkreter Maßnahmen sowie Fortschreibung des Sozialplans.<br />

Diese Auflistung läßt vermuten, dass die konkrete Bestandsbewertung <strong>und</strong> Bedarfsermittlung<br />

von sozialer Infrastruktur nicht mehr Bestandteil des Berichts sei. Allerdings<br />

wird unter den Aufgaben der Sozialberichterstattung Folgendes aufgeführt:<br />

• ein indikatorengestütztes Monitoringsystem zur Analyse der Bevölkerungs- <strong>und</strong><br />

Sozialstruktur innerhalb des jeweiligen Planungsgebiets,<br />

• die Analyse bestehender Hilfesysteme <strong>und</strong> der lokalen sozialen Infrastruktur sowie<br />

• die Evaluation institutioneller Handlungsstrukturen.<br />

Sowohl quantitative Daten als auch subjektive Einschätzungen beteiligter Personen<br />

sollen hierbei systematisch berücksichtigt werden (Markert/ Wieseler 2001: 1595).<br />

Merchel (2002: 623) hingegen unterscheidet die Phasen Bestands- oder Ist-Analyse,<br />

Bedarfsermittlung <strong>und</strong> Maßnahmeplanung. Auch hier stellt sich die Frage: Reicht der<br />

Sozialbericht nur bis zur Ist-Analyse oder umfasst er auch die Bedarfsermittlung? Merchel:<br />

„[Mit Hilfe der Ist-Analyse soll] das komplexe Planungsfeld strukturiert <strong>und</strong> für das<br />

konkrete Planungshandeln zugänglich gemacht werden“ (Merchel 2002: 624). Das bedeutet<br />

zwar, dass die Analyse – hier verstanden als Sozialbericht – vor der konkreten<br />

Maßnahmeplanung endet, beantwortet aber nicht, ob die Bedarfsermittlung noch Berichtsgegenstand<br />

sein soll oder nicht.<br />

Klatt (1997: 153) bringt den Stellenwert des Sozialberichts innerhalb des Planungsprozesses<br />

mit der Formel: „Empirie plus Sozialberichterstattung gleich Sozialplanung“ auf

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