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Entwicklung eines lebenslagen- und haushalts- bezogenen ...

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8. Zentrale Herausforderungen in der kommunalen Berichterstattung 156<br />

Valide Daten über die Anzahl <strong>und</strong> die Struktur der Haushalte sind für eine<br />

bedarfsgerechte Planung in den Bereichen der kommunalen Sozial-, Infrastruktur- <strong>und</strong><br />

Wohnungspolitik unabdingbare Voraussetzung.<br />

Die Relevanz für den sozialpolitischen Bereich ergibt sich unter folgenden<br />

Gesichtspunkten: Haushalte werden in den kommunalen Berichten als Lebens- <strong>und</strong><br />

Wirtschaftsgemeinschaften mit wechselseitigen Hilfeerwartungen <strong>und</strong> -chancen (Bad<br />

Vilbel 2002: 56) bzw. als Dreh- <strong>und</strong> Angelpunkte des alltäglichen Lebens <strong>und</strong> wichtige<br />

Bezugspunkte für das individuelle Wohlbefinden <strong>und</strong> zahlreiche gegenseitige<br />

Unterstützungsleistungen (Wiesbaden 1996: A4 f .) angesehen. Es gibt aber bestimmte<br />

Haushaltsformen, die mehr oder weniger auf ergänzende externe Hilfe angewiesen<br />

sind, bei denen also ein spezifischer Hilfebedarf von außen unterstellt werden kann<br />

(Bad Vilbel 2002: 56; Wiesbaden 1996: A5). Hier sind vor allem drei Haushaltstypen zu<br />

nennen:<br />

• Die allein Lebenden/Einpersonenhaushalte, wobei hier nicht generell ein Hilfebedarf<br />

unterstellt werden kann, sondern lediglich bei sogenannten Hochbetagten, also<br />

Personen ab 75 Jahren, die oft auf ergänzende Hilfe bei der Haushaltsführung oder<br />

auf pflegerische Leistungen angewiesen sind. Natürlich muss diese Hilfe nicht<br />

zwangsläufig in einen sozialplanerisch bedeutsamen Hilfebedarf münden – man<br />

denke in diesem Zusammenhang an den hohen Anteil der durch Familienangehörige<br />

versorgten <strong>und</strong> gepflegten älteren Menschen. Dennoch besteht hier ein soziales<br />

Risikopotential, was einen Unterstützungsbedarf von kommunaler Seite<br />

wahrscheinlich macht.<br />

• Die allein Erziehenden, bei denen ein Elternteil die Aufgaben der Daseinsvorsorge<br />

weitgehend allein zu bewältigen hat. Die Schwierigkeit der Vereinbarung von<br />

Erwerbs- <strong>und</strong> Familienarbeit <strong>und</strong> die im Fünften Familienbericht (BMFuS 1994)<br />

konstatierte strukturelle Rücksichtslosigkeit gegenüber dem Leben mit Kindern<br />

treffen diese Haushaltsform ganz besonders stark. Statistisch fassbar wird dies<br />

beispielsweise im hohen Anteil allein Erziehender bei den EmpfängerInnen von<br />

laufender Hilfe zum Lebensunterhalt.<br />

• Die kinderreichen Familien, denn wenn drei oder mehr Kinder zu versorgen sind,<br />

besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, auf externe Hilfeleistungen angewiesen zu<br />

sein (Bad Vilbel 2002: 56f.; Wiesbaden 1996: A5). In diesem Zusammenhang sei auf<br />

die in den letzten Jahren rasant gestiegene Bedeutung von Kinderarmut verwiesen.

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