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Entwicklung eines lebenslagen- und haushalts- bezogenen ...

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5. Retrospektive: Kommunale Armuts- <strong>und</strong> Sozialberichte im Überblick 58<br />

• mangelnde Datenverfügbarkeit (10 Nennungen),<br />

• pragmatisches Vorgehen (3 Nennungen),<br />

• ungenügende (monetäre/personelle/zeitliche) Ressourcen (2 Nennungen),<br />

• Fehlen kleinräumiger Daten (1 Nennung),<br />

• mangelnde Gr<strong>und</strong>lagenforschung (1 Nennung),<br />

• keine Angaben <strong>und</strong> kommentarlose Nichtumsetzung (3 Nennungen).<br />

Fazit: Das Gros der Berichte ist reich <strong>und</strong> vielfältig an konzeptionellen Vorworten <strong>und</strong><br />

Einführungen, aber relativ heterogen in der empirischen Umsetzung. Ein<br />

Zusammenhang zwischen Konzept <strong>und</strong> Umsetzung ist kaum erkennbar. Armutsberichte<br />

sind in der Tendenz konzeptionell vielfältiger, Sozialberichte tendenziell<br />

konzeptionsloser. Die mangelnde Datenverfügbarkeit als Hauptursache für nicht<br />

umsetzbare Ansprüche ist Thema im Kapitel 6.<br />

5.4.5. Berichte, „die aus der Reihe tanzen“: Regionale Besonderheiten<br />

• Prinzipielle Vorgehensweisen in der Berichterstattung lassen sich drei<br />

unterschiedlichen Typen zuordnen:<br />

• die Statistiker,<br />

• die subjektorientierten Empiriker,<br />

• die Pragmatiker.<br />

Die Statistiker präferieren harte Fakten <strong>und</strong> greifen ausschließlich auf Daten zurück,<br />

die objektiv, reliabel <strong>und</strong> valide sind. Die Einbeziehung sogenannter weicher Daten aus<br />

Befragungen <strong>und</strong> Einschätzungen von ExpertInnen <strong>und</strong> Betroffenen lehnen sie ab, weil<br />

die jeweiligen Beurteilungsmaßstäbe unklar <strong>und</strong> uneinheitlich sind 45 . Was zählt, sind<br />

Quantitäten, ein hoher Grad an Objektivität, Messbarkeiten <strong>und</strong><br />

Korrelationskoeffizienten.<br />

Die subjektorientierten Empiriker gehen den umgekehrten Weg. Gerade die<br />

subjektiven Innensichten <strong>und</strong> Wahrnehmungen von Betroffenen oder ExpertInnen sind<br />

45 Aus diesem Gr<strong>und</strong> hat der Frankfurter Sozialbericht (2002b) darauf verzichtet, Daten über Beratungen<br />

<strong>und</strong> Leistungen der Jugendhilfe als Indikator für die Häufigkeit von Problemen einzubeziehen. „So<br />

gibt es vermutlich von Sozialrathaus zu Sozialrathaus <strong>und</strong> Mitarbeiter zu Mitarbeiter unterschiedliche<br />

Maßstäbe über die Schwere <strong>eines</strong> Falles <strong>und</strong> die Notwendigkeit bestimmter Hilfen“ (Frankfurt 2002b:<br />

34).

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