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Entwicklung eines lebenslagen- und haushalts- bezogenen ...

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6. Kommunale Datenverfügbarkeiten 79<br />

Ein anderes Modell, das sowohl die monetären Leistungen als auch die privaten<br />

Haushalte integriert, ist das Verb<strong>und</strong>system gesellschaftlicher Daseinsvorsorge. Im<br />

Unterschied zu Ortmanns handlungstheoretischer Perspektive mit Fokus auf Patienten,<br />

FürsorgeempfängerInnen oder SozialversicherungsnehmerInnen ist von Schweitzers<br />

Modell ein systemtheoretisches. Ziel der Daseinsvorsorge ist die Lebenserhaltung, die<br />

Persönlichkeitsentfaltung <strong>und</strong> die Schaffung einer Kultur des Zusammenlebens, wo es<br />

neben sachbezogener, monetärer Leistungen auch personenbezogener<br />

Fürsorgeleistungen bedarf (von Schweitzer 1991: 221). Daseinsvorsorge ist also eine<br />

gesellschaftliche Aufgabe, die im Verb<strong>und</strong> bewältigt wird <strong>und</strong> zwar in erster Linie von<br />

den privaten Haushalten selbst, ergänzt um die Daseinsvorsorgeleistungen der<br />

Wohlfahrtsverbände, der kommunalen Verwaltung <strong>und</strong> der Unternehmen (Preuße et al.<br />

2003: 21 f.) (Abb. 8).<br />

Abb. 8:<br />

Fehler! Es ist nicht möglich, durch die Bearbeitung von Feldfunktionen Objekte zu<br />

erstellen.<br />

Ortmanns Organisationsformen des Sozialen sind kennzeichnend für die Konzeption<br />

von Sozialberichterstattung. Die Zielgruppen sozialer Arbeit <strong>und</strong> ihrer Organisationen<br />

sind meist benachteiligte Individuen <strong>und</strong> seltener die Gr<strong>und</strong>gesamtheit aller<br />

Privathaushalte. Folglich bilden soziale Organisationen in ihren Statistiken die<br />

Leistungen für Benachteiligte ab, vorzugsweise monetäre Leistungen. Das Gros der von<br />

der Berichterstattung verwendeten Statistiken sind Prozessdaten der öffentlichen<br />

Leistungserbringer, konkret der Transferleistungserbringer. Nicht monetäre<br />

Leistungserbringung, Leistungserbringung freier Träger sowie von Privathaushalten<br />

erbrachte Leistungen werden ausgeklammert. In der Konsequenz stützt sich<br />

Sozialberichterstattung auf für sie verfügbare Sozialstatistiken <strong>und</strong> fokussiert monetäre<br />

Defizite <strong>und</strong> Transferleistungserbringung. Daher w<strong>und</strong>ert es also nicht, wenn<br />

Privathaushalte überwiegend als Leistungsempfangende dargestellt <strong>und</strong> öffentlich<br />

wahrgenommen werden, ihre Leistungen dagegen keine Berücksichtigung erfahren.<br />

Die Organisation <strong>und</strong> Verwaltung des Sozialen hat nun Konsequenzen für die<br />

Statistikverfügbarkeit <strong>und</strong> Berichterstattung. Die arbeitsteilige Trägerschaft in der<br />

Sozialen Arbeit ist historisch gewachsen (vgl. z.B. Hammerschmidt/ Tennstedt 2002;

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