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Entwicklung eines lebenslagen- und haushalts- bezogenen ...

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8. Zentrale Herausforderungen in der kommunalen Berichterstattung 195<br />

Methoden der Indexbildung <strong>und</strong> die Klassifizierung der Räume betrifft. Selbst innerhalb<br />

von Kommunen wird häufig nicht an einem einmal entwickelten Rankingverfahren festgehalten.<br />

Im Gegenteil scheinen Kommunen stetig bemüht zu sein, auf diesem Gebiet<br />

möglichst viel zu experimentieren, zu verändern <strong>und</strong> zu variieren. Konsequenz ist eine<br />

höchst kreative Vielfalt bei inter- wie intrakommunaler Unvergleichbarkeit (vgl. Tab. X).<br />

Um beurteilen zu können, in welchen Räumen sich „Problemlagen verdichten“, „soziale<br />

Belastungen“ oder „Armutsrisiken“ <strong>und</strong> „Risikobelastungen“ kumulieren, bedarf es mindestens<br />

a) einer Gesamtschau aller – möglichst sinnvoll abgegrenzten – Räume,<br />

b) einer begründeten Indikatorenauswahl, die geeignet ist, Risiken <strong>und</strong> Belastungen<br />

oder <strong>Entwicklung</strong>en <strong>und</strong> Potentiale anzuzeigen <strong>und</strong><br />

c) <strong>eines</strong> Klassifikations- oder Typisierungsverfahrens für die abschließende Beurteilung<br />

einer Ein- oder Abstufung von Belastungsgraden der jeweiligen Räume.<br />

Die Sozialhilfebetroffenheit (HLU), dargestellt als Dichte oder Quote, ist der Indikator,<br />

der in unterschiedlichen Begründungszusammenhängen ausnahmslos immer herangezogen<br />

wird. Darüber hinaus werden zwischen einem bis hin zu 30 Indikatoren in der<br />

Berechnung des Gesamtindex berücksichtigt (vgl. Tab. 24). Der Indikator „Sozialhilfebetroffenheit“<br />

kann dabei entweder gleichberechtigt neben anderen Indikatoren betrachtet<br />

werden oder aber als eine Art Leitindikator fungieren, der entweder höher gewichtet<br />

wird oder von dem die Betrachtung aller weiteren Indikatoren abhängt.<br />

Exemplarisch für das „Leitbildprinzip“ steht die Gelsenkirchener Sozialprofilerstellung<br />

namens „Mittelblock-Sozialprofile mit Filterindex“. Hierbei handelt es sich um ein kompliziertes,<br />

mehrstufiges Verfahren, ausgehend vom „Leitindikator HLU“ unter Einbeziehung<br />

weiterer Indikatoren wie Wohngeldbezug, AusländerInnenanteile oder Anteile von<br />

Aussiedlerinnen, AsylbewerberInnen <strong>und</strong> Flüchtlingen etc. Die Ergebnisdarstellung erfolgt<br />

kartografisch <strong>und</strong> die Sozialprofile werden in fünf Teilmengen differenziert von<br />

Teilmenge Null (unauffällig) bis Teilmenge Vier. Bei der Teilmenge Eins erfüllt der Leitindikator<br />

die so genannten „Rangkriterien“. Jede nächsthöhere Teilmenge erfüllt stets<br />

auch die vorherigen Rangkriterien, ergänzt um ein weiteres Rangkriterium, gemessen<br />

über o.g. Indikatoren (Gelsenkirchen 2001: 70).

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