Entwicklung eines lebenslagen- und haushalts- bezogenen ...

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6. Kommunale Datenverfügbarkeiten 81 zuständig für die direkte Umsetzung der Leistungsangebote im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Sozialhilfe und des Gesundheitsamtes. Überörtliche Träger wie z.B. die Landesjugendämter sind mit Aufgaben der Standardisierung, Beratung, Fortbildung oder Initiierung von Modellvorhaben örtlicher Träger betraut (Bettmer 2002: 432). Träger auf Bundesebene sind z.B. die Krankenkassen oder die Bundesagentur für Arbeit. Zentrale Datenlieferanten für kommunale Berichterstattung sind das Sozial- und Jugendamt, ferner auch das Gesundheitsamt und die Bundesagentur für Arbeit. Größtmögliche interkommunale Vergleichbarkeit ermöglichen die Kinder-, Jugendhilfeund die Erwerbslosenstatistik. Die Konzeption der Erwerbslosenstatistik erfolgt zentral von Nürnberg aus und arbeitet daher in jeder räumlichen Ebene mit denselben Indikatoren und Merkmalsausprägungen. Die Vergleichbarkeit der Kinder- und Jugendhilfestatistik hängt mit dem bundesweit einheitlich festgelegten organisatorischen Aufbau der Jugendämter zusammen sowie mit dem KJHG (Bossong 2004: 48). Die Sozial- und Gesundheitsämter hingegen sind in ihrer Aufbauorganisation frei und stark geprägt durch den jeweiligen organisatorischen Aufbau der Kommune. Das bedeutet, dass sich in den o.g. Ämtern das Recht der Kommunen auf eigenverantwortliche Regelung ihrer Angelegenheiten und Selbstverwaltung unmittelbarer auswirkt (Bossong 2004: 37). Das reicht von der Wahl der Computersoftware für Sozial(hilfe)statistiken über die statistische Erfassung bestimmter Leistungen, z.B. des Allgemeinen Sozialen Dienstes, bis hin zur Ausgestaltung des kommunalen Berichtssystems.
6. Kommunale Datenverfügbarkeiten 82 Abb. 9: Soziale Organisationen als Leistungserbringer für Privathaushalte öffentlich Ordnungsamt Sozialamt Städtische Kinderbetreuung Gesundheitsamt Jugendamt Wohngeldamt Einwohnermeldeamt 6.3.2. Freie Träger Schule Polizei Arbeitsamt Familienbildungsstätten Privathaushalt Übernachtungseinrichtung Wohnheime Frauenhaus Quelle: Eigene Darstellung, Inhalte z.T. übernommen aus Bauer 2002: 455 frei Beratungsstellen (Sucht, Schulden) Kinderbetreuung freier Träger Haus- und Familienpflege Private Arbeitsvermittlung Fahrdienste Beschäftigungsprojekte In der Zusammenarbeit mit den freien Trägern sind die öffentlichen Träger in ihrer Planungsverantwortung angehalten, zunächst die Angebote der freien Träger auszuschöpfen, bevor Einrichtungen oder Dienste öffentlicher Träger – quasi ergänzend – geplant werden (Bettmer 2002: 434). Freie Träger wirken also bei der Erfüllung sozialstaatlicher Aufgaben wesentlich mit, daher ist es Aufgabe der öffentlichen Träger, die freien Träger subsidiär zu fördern. Im Wesentlichen finanzieren sie sich über Leistungsentgelte (z.B. Pflegesätze), staatliche Zuwendungen (Subsidiaritätsprinzip, Gemeinnützigkeit) und Eigenmittel (Spenden, Mitgliedsbeiträge, Bußgelder). Bei den Freien Trägern handelt es sich überwiegend um die sechs großen Wohlfahrtsverbände 57 . Ihre Rechtsform ist meist die des eingetragenen Vereins oder der Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Die Wohlfahrtsverbände sind in folgenden Einrichtungen und Diensten tätig: Bildung und Beratung, Familienhilfe, Altenhilfe, Hilfe 57 Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonisches Werk, Paritätischer Wohlfahrtsverband und Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (Bauer 2002: 489; Bossong 2004: 41).
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