Wer finanziert den Staat in der Schweiz? - Economiesuisse
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Executive Summary<br />
wesen zwischen Gesun<strong>den</strong> und Kranken o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Entwicklungshilfe <strong>in</strong> Bezug auf das Mass an Solidarität<br />
mit dem Ausland.<br />
Umfassen<strong>der</strong>e Beurteilung des Leistungsfähigkeitspr<strong>in</strong>zips.<br />
Der Verfassungsgrundsatz <strong>der</strong> Besteuerung<br />
nach <strong>der</strong> wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit ist <strong>in</strong> Zukunft<br />
vermehrt nach f<strong>in</strong>anzwissenschaftlichen und<br />
ökonomischen Kriterien zu beurteilen. Re<strong>in</strong> juristische<br />
Analysen können f<strong>in</strong>anzwirtschaftlich komplexen<br />
Fragestellungen nicht <strong>in</strong> allen Aspekten gerecht wer<strong>den</strong>.<br />
Es ist fraglich, ob <strong>der</strong> bestehende Verfassungsartikel<br />
dem im Anspruch genügt. Gegebenenfalls wäre<br />
die betreffende Bestimmung dah<strong>in</strong>gehend zu präzisieren,<br />
dass Aspekte wie die wirtschaftlichen Auswirkungen,<br />
die Standortattraktivität <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> im <strong>in</strong>ternationalen<br />
Steuerwettbewerb und die kumulierte<br />
Umverteilungswirkung des Steuer und F<strong>in</strong>anzsystems<br />
<strong>in</strong> ihrer Gesamtheit bei <strong>der</strong> Auslegung gebührend zu<br />
berücksichtigen s<strong>in</strong>d.<br />
Steuerpolitische Implikationen<br />
für die <strong>Schweiz</strong><br />
Die Ergiebigkeit des Steuersystems ist erheblich von<br />
e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong><strong>der</strong>heit abhängig, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel mobiler<br />
ist als <strong>der</strong> Durchschnitt. Deshalb ist darauf steuerpolitisch<br />
beson<strong>der</strong>s Rücksicht zu nehmen. Angesichts des<br />
«Klumpenrisikos» und mit Blick auf e<strong>in</strong>e nachhaltige<br />
F<strong>in</strong>anzierung des <strong>Staat</strong>es ist davor zu warnen, falschen<br />
steuerpolitischen Rezepten zu folgen. Wenn gute Steuerzahler<br />
als Folge e<strong>in</strong>er unüberlegten Steuerpolitik, welche<br />
die steuerliche Standortattraktivität unterm<strong>in</strong>iert,<br />
abwan<strong>der</strong>n, führt dies unmittelbar zu beträchtlichen<br />
E<strong>in</strong>nahmenverlusten bei <strong>den</strong> öffentlichen F<strong>in</strong>anzen.<br />
Diese müssten durch e<strong>in</strong>e Steuererhöhung an an<strong>der</strong>er<br />
Stelle kompensiert wer<strong>den</strong>. An<strong>der</strong>nfalls droht e<strong>in</strong> Leistungsabbau,<br />
von dem vor allem das untere Segment<br />
<strong>der</strong> Privatpersonen betroffen wäre. Sofern Leistungen<br />
aufrechterhalten bleiben sollen, würde <strong>der</strong> Mittelstand<br />
die Konsequenzen über massiv höhere Steuern tragen<br />
müssen. Die Abwan<strong>der</strong>ung von guten Steuerzahlern<br />
gefährdet nicht nur die F<strong>in</strong>anzierung des Sozialstaates.<br />
Letztlich würde die Gesamtwirtschaft verlieren, weil<br />
<strong>der</strong> Wirtschaftsstandort <strong>Schweiz</strong> Attraktivität e<strong>in</strong>zubüssen<br />
hätte. Das bliebe auch für <strong>den</strong> <strong>Schweiz</strong>er Arbeitsmarkt<br />
nicht ohne Folgen.<br />
Für die nachhaltige und ergiebige F<strong>in</strong>anzierung e<strong>in</strong>es<br />
leistungsfähigen <strong>Staat</strong>es und se<strong>in</strong>er Sozialwerke –<br />
und damit für die Sicherung <strong>der</strong> politisch erwünschten<br />
Solidarität – gilt es, im Rahmen des <strong>in</strong>ternationalen<br />
Steuerwettbewerbs um steuerlich <strong>in</strong>teressante<br />
Unternehmen und Personen nach wie vor <strong>in</strong> <strong>der</strong> Spitzengruppe<br />
zu bleiben bzw. diese Spitzenposition<br />
auszubauen und erprobte Erfolgsfaktoren wie das <strong>in</strong><br />
terkantonale Steuerwettbewerbsmodell nicht aufs<br />
Spiel zu setzen. Steuerattraktivität zahlt sich für alle aus.<br />
Letztlich beruht <strong>der</strong> Wohlstand <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> auf dem<br />
Wirken von <strong>in</strong>novativen Unternehmen und leistungsbereiten<br />
Privatpersonen. Nur wenn diese Kräfte<br />
sich dank guter Rahmenbed<strong>in</strong>gungen frei entfalten<br />
können und nicht gehemmt wer<strong>den</strong>, kommt das <strong>der</strong><br />
gesamten Wirtschaft zugute. Nur dann kann e<strong>in</strong>e<br />
Solidarität entstehen und <strong>der</strong> Sozialstaat <strong>f<strong>in</strong>anziert</strong><br />
wer<strong>den</strong>.