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Wer finanziert den Staat in der Schweiz? - Economiesuisse

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E<strong>in</strong>leitung<br />

Anzumerken ist, dass sich die vorliegende Umverteilungsstudie<br />

auf die Analyse <strong>der</strong> öffentlichen F<strong>in</strong>anzen<br />

beschränkt. Nichtbudgetäre staatliche Regulierungen<br />

und Monopole, die auch e<strong>in</strong>en Umverteilungseffekt<br />

haben (wie z.B. E<strong>in</strong>schränkungen, Verbote, Konzessionen,<br />

regulierte Preise, Enteignungen usw.), können<br />

wegen mangeln<strong>der</strong> Quantifizier­ und Vergleichbarkeit<br />

mit <strong>den</strong> öffentlichen F<strong>in</strong>anzen nicht e<strong>in</strong>bezogen wer<strong>den</strong>.<br />

Schliesslich ist zu unterstreichen, dass die Solidaritätsfrage<br />

nicht ausschliesslich e<strong>in</strong>e Frage <strong>der</strong> Umverteilung<br />

durch f<strong>in</strong>anzielle staatliche Mechanismen mit vorwiegend<br />

gesetzlichem Zwangscharakter ist. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus gibt es auch e<strong>in</strong>e private Solidarität bzw. e<strong>in</strong>e<br />

freiwillige Umverteilung, die wichtiger Bestandteil e<strong>in</strong>er<br />

solidarischen Gesellschaft und Garant für die soziale<br />

Kohäsion ist. In diesem S<strong>in</strong>ne wird die Verantwortung<br />

des E<strong>in</strong>zelnen oft <strong>in</strong> <strong>der</strong> Familie o<strong>der</strong> dem Freundeskreis<br />

wahrgenommen. Auch privat organisierte Geme<strong>in</strong>schaften,<br />

die sich über Spen<strong>den</strong> f<strong>in</strong>anzieren und<br />

durch Hilfsaktionen und Eigenleistungen direkt Aufgaben<br />

autonom und privat wahrnehmen, s<strong>in</strong>d Teil<br />

e<strong>in</strong>er solidarischen Gesellschaft, sowohl national als<br />

auch <strong>in</strong>ternational. Diese freiwilligen Solidaritätsleistungen<br />

im familiären und zivilgesellschaftlichen<br />

Rahmen s<strong>in</strong>d beträchtlich und im Alltag zu beobachten.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs können sie kaum quantifiziert und<br />

mit <strong>der</strong> staatlichen Umverteilung f<strong>in</strong>anziell verglichen<br />

wer<strong>den</strong>. Deshalb fokussiert sich die Umverteilungsstudie<br />

auf die Zwangssolidarität. Diese ergibt sich aus<br />

<strong>den</strong> öffentlichen F<strong>in</strong>anzen und gilt teilweise als Korrektiv<br />

für die Verteilungswirkungen, die aus Marktmechanismen<br />

für Kapital und Arbeit resultieren.<br />

12<br />

1.3 Aufbau<br />

Zuerst wird im zweiten Kapitel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em idealen Analysemodell<br />

dargestellt, wie die Frage <strong>der</strong> Umverteilung<br />

umfassend – also f<strong>in</strong>anzierungs­ wie leistungsseitig –<br />

abzubil<strong>den</strong> wäre und welche methodologischen und<br />

praktischen Grenzen e<strong>in</strong>e <strong>der</strong>artige Umsetzung unmöglich<br />

machen. Dann wird <strong>der</strong> gewählte pragmatische<br />

Ansatz zur Fokussierung auf die Kernfrage «<strong>Wer</strong><br />

<strong>f<strong>in</strong>anziert</strong> <strong>den</strong> <strong>Staat</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>?» – mit <strong>den</strong> zugrunde<br />

liegen<strong>den</strong> Hypothesen – transparent dargelegt.<br />

Auf diese Weise liefert die Studie <strong>den</strong> Grundste<strong>in</strong><br />

für die spätere Analyse <strong>der</strong> staatlichen Leistungsseite<br />

und damit die Basis für die daraus abzuleitende Gesamtbilanz<br />

<strong>der</strong> Umverteilungsproblematik.<br />

Kapitel 3 präsentiert die Ergebnisse <strong>der</strong> Studie. Dabei<br />

wer<strong>den</strong> auch die wichtigsten Teilergebnisse nach<br />

<strong>Staat</strong>sebenen und nach Steuerarten im Detail dargelegt<br />

und kommentiert. Insbeson<strong>der</strong>e wird separat<br />

analysiert, wer <strong>den</strong> Bund, wer die Kantone und Geme<strong>in</strong><strong>den</strong><br />

(zusammen) und wer die Sozialversicherungen<br />

<strong>f<strong>in</strong>anziert</strong>. Dabei können bereits leistungsseitige Angaben<br />

zur Verwendung bestimmter Steuern und<br />

E<strong>in</strong>nahmequellen für gewisse Aufgabenbereiche erarbeitet<br />

wer<strong>den</strong>. Anschliessend wird e<strong>in</strong>e Konsolidierung<br />

sowohl für die öffentlichen Haushalte (d.h. Bund,<br />

Kantone und Geme<strong>in</strong><strong>den</strong>) als auch für <strong>den</strong> gesamten<br />

<strong>Staat</strong> (gemäss offizieller Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> <strong>Staat</strong>squote)<br />

vorgenommen.<br />

Schliesslich wer<strong>den</strong> <strong>in</strong> Kapitel 4 die Schlussfolgerungen<br />

zusammenfassend dargelegt. Dabei wer<strong>den</strong> die Untersuchungsergebnisse<br />

zur Beantwortung <strong>der</strong> Frage<br />

«<strong>Wer</strong> <strong>f<strong>in</strong>anziert</strong> <strong>den</strong> <strong>Staat</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>?» <strong>in</strong> <strong>den</strong> f<strong>in</strong>anzpolitischen<br />

Gesamtkontext e<strong>in</strong>gebettet. Das ermöglicht<br />

bereits e<strong>in</strong>e Gesamtbeurteilung für das ganze Steuersystem.<br />

Zudem wer<strong>den</strong> die steuerpolitischen Implikationen<br />

für die <strong>Schweiz</strong> aufgezeigt. E<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anzpolitische<br />

Gesamtwertung <strong>der</strong> Umverteilungsproblematik kann<br />

erst unter E<strong>in</strong>bezug <strong>der</strong> Untersuchungsergebnisse<br />

<strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> Leistungsseite vorgenommen wer<strong>den</strong>.

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