Wer finanziert den Staat in der Schweiz? - Economiesuisse
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Die ALV <strong>f<strong>in</strong>anziert</strong> sich zu 54 Prozent über die Beiträge<br />
von Unternehmen und <strong>den</strong> 20 Prozent Privatpersonen<br />
des oberen Segments (vor Überwälzung <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierungsanteile<br />
<strong>der</strong> öffentlichen Haushalte und des Postens<br />
«Diverse»). 36 Prozent wer<strong>den</strong> von <strong>den</strong> Unternehmen<br />
e<strong>in</strong>gezahlt. Das ist doppelt soviel wie die Beiträge<br />
des oberen Segments Privatpersonen (18 Prozent).<br />
Vom Mittelstand wer<strong>den</strong> 24 Prozent <strong>f<strong>in</strong>anziert</strong>, während<br />
das untere Segment weniger als 2 Prozent zur<br />
ALVF<strong>in</strong>anzierung beisteuert. Wie bei AHV und IV beruht<br />
die zentrale solidarische Komponente <strong>der</strong> ALV<br />
F<strong>in</strong>anzierung auf <strong>den</strong> Lohnbeiträgen, die das Gros <strong>der</strong><br />
Belastung <strong>der</strong> Unternehmen und <strong>der</strong> Versicherten erklären.<br />
Der noch nicht rückverteilte Posten «Öffentliche<br />
Haushalte» (vor allem Arbeitgeberbeiträge des<br />
<strong>Staat</strong>es als Arbeitgeber) macht 7 Prozent aus. Mit 12<br />
Prozent F<strong>in</strong>anzierungsanteil durch Neuverschuldung<br />
belastete die ALV 2003 zudem merkbar die künftigen<br />
Generationen. Bis 2005 hat sich <strong>der</strong> Verschuldungsanteil<br />
weiter massiv erhöht (28 Prozent im Jahr 2005).<br />
Bezüglich Verwendung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>nahmen können die<br />
Geldleistungen (5 Mrd. Franken) <strong>der</strong> ALV auf die <strong>in</strong>ländischen<br />
Haushalte nach E<strong>in</strong>kommensklassen verteilt<br />
wer<strong>den</strong>. Basis für diese Analyse ist die Studie des<br />
Nationalen Forschungsprogramms «<strong>Wer</strong> zahlt für die<br />
Soziale Sicherheit und wer profitiert davon?». Zudem<br />
wer<strong>den</strong> die Verwaltungs und Durchführungskosten<br />
<strong>der</strong> ALV (0,5 Mrd. Franken) proportional zum <strong>Wer</strong>t<br />
<strong>der</strong> bezogenen Leistungen verteilt, während die übrigen<br />
Ausgaben (0,6 Mrd. Franken für arbeitsmarktliche<br />
Massnahmen und 0,2 Mrd. Franken Beitragsrückerstattungen)<br />
pro Haushalt gleichmässig verteilt<br />
wer<strong>den</strong>. Ähnlich wie bei <strong>der</strong> AHV beziehen die 20 Prozent<br />
Haushalte des unteren Segments (Haushaltse<strong>in</strong>kommen<br />
bis 42 565 Franken) mit 33 Prozent e<strong>in</strong>en<br />
überdurchschnittlich hohen Anteil <strong>der</strong> ALVLeistungen.<br />
Das ist fast zwanzigmal mehr als e<strong>in</strong>bezahlt wurde,<br />
zweie<strong>in</strong>halbmal mehr als die Leistungen für das<br />
obere Segment und verhältnismässig zweimal mehr<br />
als <strong>der</strong> Mittelstand. Der Mittelstand erhält mit e<strong>in</strong>em<br />
Anteil von 54 Prozent an <strong>den</strong> ALVLeistungen etwa<br />
zweimal mehr als e<strong>in</strong>bezahlt wurde und verhältnismässig<br />
50 Prozent mehr als das obere Segment. Für diese<br />
20 Prozent Haushalte (Haushaltse<strong>in</strong>kommen über<br />
100 445 Franken) kann <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierungsanteil von 18<br />
Prozent nur zu drei Vierteln mit <strong>den</strong> bezogenen Leis<br />
tungen gedeckt wer<strong>den</strong>. Schliesslich fliessen 5 Prozent<br />
<strong>der</strong> ALVAusgaben (0,3 Mrd. Franken) <strong>in</strong> Form von<br />
Arbeitgeberbeiträgen <strong>in</strong> die übrigen Sozialversicherungen<br />
(<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e AHV, IV, EO).<br />
Die Gegenüberstellung <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierungsbeiträge mit<br />
dem Umfang <strong>der</strong> bezogenen Leistungen nach Kategorie<br />
macht das Ausmass <strong>der</strong> sozialen Umverteilung<br />
auch bei <strong>der</strong> ALV deutlich. Diese soziale Zwangssolidarität<br />
ist politisch erwünscht.