Wer finanziert den Staat in der Schweiz? - Economiesuisse
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Schlussfolgerungen<br />
Die Sozialversicherungen bewirken auch e<strong>in</strong>e starke<br />
Zwangssolidarität nach an<strong>der</strong>en Kriterien.<br />
Die Sozialwerke s<strong>in</strong>d nicht nur Ausdruck <strong>der</strong> sozialen<br />
Solidarität. Auch <strong>der</strong> <strong>in</strong>tergenerationale Aspekt<br />
bei <strong>der</strong> AHV (Generationenvertrag) und die Solidarität<br />
nach Erwerbsgruppen bei <strong>der</strong> IV und <strong>der</strong> ALV s<strong>in</strong>d<br />
von grosser Bedeutung. Damit bei <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> letztgenannten<br />
Sozialversicherungen e<strong>in</strong> nachhaltiges<br />
Gleichgewicht sichergestellt wer<strong>den</strong> kann, muss e<strong>in</strong><br />
ausgewogenes f<strong>in</strong>anzielles Verhältnis zwischen e<strong>in</strong>er<br />
breiten, zahlen<strong>den</strong> mehrheitlichen Aktivbevölkerung<br />
und e<strong>in</strong>er sehr kle<strong>in</strong>en Gruppe von IV bzw. ALVLeistungsbezügern<br />
(4 bis 6 Prozent <strong>der</strong> Bevölkerung)<br />
angestrebt wer<strong>den</strong>. Angesichts <strong>der</strong> gegenwärtigen<br />
Ausgabenüberschüsse bzw. Fehlbeträge ist das bis<br />
jetzt nicht gelungen. Bei <strong>der</strong> AHV zeigt die Momentaufnahme<br />
für das Jahr 2003 die umfassende Generationensolidarität<br />
zwischen Jung und Alt. Fraglich bleibt<br />
aber, ob diese Zwangssolidarität zwischen <strong>den</strong> Generationen<br />
langfristig nachhaltig ist, will man Lastenverschiebungen<br />
auf künftige Generationen nicht ausser<br />
Acht lassen. Dabei ist auf die Methode <strong>der</strong> Generationsbilanzierung<br />
h<strong>in</strong>zuweisen. Studien zeigen, dass im<br />
H<strong>in</strong>blick auf die staatliche Verschuldung e<strong>in</strong>e grosse<br />
Nachhaltigkeitslücke besteht und künftige Generationen<br />
stärker als früher Geborene belastet wer<strong>den</strong>,<br />
wenn nicht rechtzeitig Gegenmassnahmen ergriffen<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Es gibt ke<strong>in</strong>e unsoziale Steuer. Bei allen betrachteten<br />
Steuern und Abgaben wird mit steigendem E<strong>in</strong>kommen<br />
bzw. Vermögen e<strong>in</strong>e volumen und verhältnismässig<br />
stärkere Belastung beobachtet. Selbst bei Konsumsteuern<br />
wie <strong>der</strong> MWST, die nicht <strong>den</strong> Ruf e<strong>in</strong>er<br />
beson<strong>der</strong>s solidarischen Steuer hat, tragen die oberen<br />
E<strong>in</strong>kommensschichten verhältnismässig wesentlich<br />
mehr zu <strong>den</strong> E<strong>in</strong>nahmen bei als die unteren. So br<strong>in</strong>gen<br />
z.B. die unteren 20 Prozent etwa viermal weniger<br />
als die oberen 20 Prozent und verhältnismässig nur die<br />
Hälfte <strong>der</strong> mittleren 60 Prozent. Da das Konsumvolumen<br />
und verhalten stark vom E<strong>in</strong>kommen abhängen,<br />
erstaunt dieser Befund wenig.<br />
0<br />
Wichtiger F<strong>in</strong>anzierungsbeitrag des Auslands<br />
dank F<strong>in</strong>anzplatz und Tourismus. Vor allem<br />
auf Bundesebene ist <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierungsbeitrag durch<br />
E<strong>in</strong>nahmen aus dem Ausland spürbar. Se<strong>in</strong> Anteil<br />
liegt bei fast 7 Prozent. Sowohl die Konsumbesteuerung<br />
bei <strong>der</strong> MWST und <strong>der</strong> M<strong>in</strong>eralölsteuer als<br />
auch die Erträge aus <strong>der</strong> Verrechnungssteuer und <strong>der</strong><br />
Umsatzabgabe s<strong>in</strong>d ergiebig.<br />
Unkontrollierte Ausgaben belasten künftige Generationen.<br />
Alle<strong>in</strong> 2003 betrug <strong>der</strong> konsolidierte Ausgabenüberschuss<br />
aller staatlichen Ebenen sowie<br />
<strong>der</strong> Sozialversicherungen über 8 Mrd. Franken. Diese<br />
Lücke muss letztlich über Neuverschuldung gestopft<br />
wer<strong>den</strong>. Das belastet entsprechend künftige Generationen.<br />
Über diese Schul<strong>den</strong>last tragen sie heute<br />
bereits zur F<strong>in</strong>anzierung des <strong>Staat</strong>es bei, die Belastung<br />
auf Stufe Bund ist am höchsten. Inzwischen hat sich<br />
die Lage dank guter Konjunktur und Entlastungsprogramm<br />
allerd<strong>in</strong>gs etwas entschärft. Die strukturellen<br />
Ausgabenprobleme bleiben jedoch bestehen.