Fremde Bilder - Stiftung Bildung und Entwicklung
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Sklaverei: Unterrichtsmaterial<br />
ausgebeutet <strong>und</strong> unter anderem mit Schweizer<br />
Soldaten niedergehalten worden. Warum<br />
handelt die Schweizer Diplomatie nicht gerade<br />
in diesem Konflikt nach ihrer eigenen Maxime,<br />
"dass das in der Zeit des Kolonialismus <strong>und</strong><br />
der Sklaverei begangene Unrecht kritisch aufgearbeitet<br />
werden muss", in Konflikten mit<br />
ehemaligen Kolonialmächten "eine vermit-<br />
Q36 Mitteilung des Bevollmächtigten der<br />
Pourtalès-Akten via Staatsarchiv Neuchâtel an<br />
Hans Fässler<br />
„[…] Im Jahr 2002 ist die Familie Pourtalès<br />
durch einen unklaren <strong>und</strong> betrügerischen Antrag<br />
missbraucht worden. Das ist ein Gr<strong>und</strong>,<br />
warum wir, die Familie Pourtalès, beschlossen<br />
haben, auf unbestimmte Zeit keinen Zugang<br />
zu unseren Archiven mehr zu gewähren. In<br />
den vergangenen Monaten ist eine Serie von<br />
Einsichtsgesuchen an uns gelangt: vom Fernsehen,<br />
von verschiedenen Historikern an Universitäten<br />
<strong>und</strong> von Herrn Fässler. Wenn der<br />
Q44 Clariden Leu liefert sich einen Streit mit<br />
Historikern<br />
Waren Zürcher Geldgeber im 18. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
in den Sklavenhandel verwickelt? Historiker<br />
wollen Antworten. Die Privatbank der CS-<br />
Gruppe verweigert den Zugang zum Archiv.<br />
Noch sind die Fronten verhärtet.<br />
Die Geschichte hat das Zeug zur Verschwörungstheorie:<br />
Eine Bank, die Geschichtsforscher<br />
am Einblick in historische Dokumente<br />
hindert, hat etwas zu verbergen. Weshalb<br />
sonst lässt sie die Historiker nicht ins Archiv?<br />
Das Thema – Sklaverei – ist brisant. Die Vorstellung,<br />
dass sich prominente Zürcher im 18.<br />
Jahrh<strong>und</strong>ert im Menschenhandel die Finger<br />
beschmutzten, ist explosiv.<br />
Der Streit zwischen den Historikern <strong>und</strong> Clariden<br />
Leu – heute eine Tochterfirma der Credit<br />
Suisse – schwelt seit Jahren. Der Umgangston<br />
wird aggressiver, <strong>und</strong> doch scheint Bewegung<br />
telnde Rolle einzunehmen" <strong>und</strong> "weniger Konfrontation<br />
<strong>und</strong> mehr Dialog" anzustreben sei?<br />
Warum sind die guten Vorsätze aus Punkt 2<br />
<strong>und</strong> 3 schon in Punkt 4 schon wieder vergessen?<br />
http://www.louverture.ch/BUCH/material/PARLAMENT/<br />
kommentar_fae.pdf<br />
Nationalfonds es gescheit findet, eine Recherche<br />
über die durch die Schweiz praktizierte<br />
Sklaverei zu finanzieren <strong>und</strong> so die Namen von<br />
achtbaren Familien, die heute noch in diesem<br />
Land leben, in Misskredit zu bringen, dann ist<br />
das bedauerlich.<br />
Die Familie kennt den genauen Inhalt ihrer<br />
gesamten Archive noch nicht, das ist der<br />
Gr<strong>und</strong>, weshalb der Zugang zu diesen derzeit<br />
für Dritte verboten bleibt. […]“<br />
Fässler Hans, Reise in Schwarz-Weiss. Schweizer Ortstermine<br />
in Sachen Sklaverei, Zürich 2005, S. 295.<br />
ins Geschehen zu kommen. Im Zentrum des<br />
Konflikts steht der Name Leu – heute noch ein<br />
Überbleibsel im Namen der Privatbank Clariden<br />
Leu. Am Anfang der Geschichte steht Johann<br />
Jakob Leu. 1689 wurde er geboren, 1768<br />
starb er als Bürgermeister von Zürich.<br />
Nahgelegenes Ausland<br />
1754, genauer am 11. Februar, war Leu Säckelmeister<br />
der Stadt. An diesem Tag hiess der<br />
Grosse Rat das von Leu vertretene Projekt gut,<br />
die Zinskommission zu begründen. Diese Institution<br />
sollte K<strong>und</strong>engelder entgegennehmen<br />
<strong>und</strong> als verzinste Darlehen ins Ausland vergeben.<br />
«Wobei mit «Ausland» im damaligen<br />
Verständnis bereits auch der nichtzürcherische<br />
Teil der Eidgenossenschaft gemeint war»,<br />
schreibt Joseph Jung, Historiker der Credit-<br />
Suisse-Gruppe, im Jubiläumsbuch «250 Jahre<br />
Bank Leu». Die Frage, wohin die Zürcher Gel-<br />
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