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Fremde Bilder - Stiftung Bildung und Entwicklung

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Sklaverei: Einführungstext<br />

dem ausgehenden 17. Jahrh<strong>und</strong>ert nach<br />

Übersee gelangen. Westindien, das heisst<br />

die Antillen <strong>und</strong> die Region Guayana, sind<br />

im 18. Jahrh<strong>und</strong>ert in der zürcherischen<br />

Vorstellung die geeignete Unterkunft für<br />

Tunichtgute. 1684 schickt man Hans Rudolf<br />

Kitt, einen ungeratenen Sohn aus angesehener<br />

Zürcher Familie, in holländische<br />

Kriegsdienste nach Surinam, doch schon<br />

ein Jahr später wird er abgelöst. 1752 bemüht<br />

sich Zürich als eidgenössischer Vorort,<br />

alle Vagab<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Bettler der Eidgenossenschaft<br />

auf die französischen Antillen<br />

abzuschieben, doch scheitert der Plan<br />

an der Ablehnung Frankreichs. 1776 muss<br />

der Zürcher Kaufmann Salomon Kitt<br />

(1744- ca. 1825) wegen Konkurses die<br />

Stadt verlassen. Auch er sucht sein Glück in<br />

Übersee, doch nicht als Soldat oder Pflanzer,<br />

sondern als Verkäufer von Waren aus<br />

Literatur <strong>und</strong> Links<br />

Europa, unter anderem auch aus Zürich. Er<br />

streckt die ersten zaghaften Fühler für den<br />

Zürcher Textilexport nach den Antillen<br />

<strong>und</strong> nach Amerika aus, dem in den 1780er<br />

Jahren rasch immer größere Vorstösse folgen.<br />

Bereits 1779 ist Kitt mit der Firma<br />

Kitt & Reinwald auf der holländischen<br />

Antilleninsel St. Eustatius etabliert <strong>und</strong> vertreibt<br />

dort Zürcher Seidenstoffe. Kitt<br />

wechselt bald darauf auf die dänische Insel<br />

St. Thomas hinüber, wo er mit Unterstützung<br />

des reichen Baslers Kolonialwarenhändlers<br />

<strong>und</strong> Spekulanten Reinhard Iselin<br />

(1715-1781) als Kitt, Iselin & Co. ein ähnliches<br />

Geschäft betreibt.<br />

Quelle:<br />

http://www.cooperaxion.org/sklavenhandel. html<br />

(8. März 2011)<br />

Hans Fässler, Reise in Schwarz-Weiss. Schweizer Ortstermine in Sachen Sklaverei, Zürich 2005.<br />

Christian Mathis, Schweizer Verstrickungen in Sklaverei, in: Georg Wagner-Kyora, Jens Wilczek, Friedrich<br />

Huneke (Hrsg.), Transkulturelle Geschichtsdidaktik. Kompetenzen <strong>und</strong> Unterrichtskonzepte,<br />

Schwalbach/Ts. 2008, S. 91-105.<br />

Sidney W. Mintz, Die süsse Macht. Kulturgeschichte des Zuckers, Frankfurt 2007.<br />

Olivier Pétré-Grenouilleau, Les traites négrières, La documentation française, n. 8032, 2003.<br />

David Thomas / Etemad Bouda / Schaufelbuehl Janick Marina, Schwarze Geschäfte. Die Beteiligung<br />

von Schweizern an Sklaverei <strong>und</strong> Sklavenhandel im 18. <strong>und</strong> 19. Jahrh<strong>und</strong>ert, Zürich 2005.<br />

Niklaus Stettler, Peter Haenger, Robert Labhardt, Baumwolle, Sklaven <strong>und</strong> Kredite. Die Basler Welthandelsfirma<br />

Christoph Burckhardt & Cie. in revolutionärer Zeit (1789-1815), Basel 2004.<br />

http://www.cooperaxion.org/sklavenhandel.html<br />

Organisation, die sich mit nachhaltiger <strong>Entwicklung</strong> <strong>und</strong> interkulturellem Austausch beschäftigt <strong>und</strong><br />

auf ihrer Homepage einen sehr gut organisierten Bereich zur eidgenössischen Beteiligung am Sklavenhandel<br />

aufweist.<br />

http://www.louverture.ch/BUCH/material/SKLAVEREI/SKLAVMAT.html<br />

Quellensammlung von Hans Fässler.<br />

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