Sklaverei: Unterrichtsmaterial Q25 Arbeiten in einer Indienne-Manufaktur, Indiennes-Motiv, 2. Hälfte 18. Jahrh<strong>und</strong>ert Niklaus Stettler, Peter Haenger, Robert Labhardt, Baumwolle, Sklaven <strong>und</strong> Kredite. Die Basler Welthandelsfirma Christoph Burckhardt & Cie. in revolutionärer Zeit (1789-1815), Basel 2004, S. 136 98
Sklaverei: Unterrichtsmaterial D31 „[…] Die Intrépide [Sklavenschiff, an dem sich Bourcards Compagnon Legrand beteiligte] stach am 8. Januar 1792 ab Paimboeuf in See. Ihre Besatzung umfasste 45 Mann. Neben den Schiffsoffizieren, Matrosen <strong>und</strong> Schiffsjungen gehörten dazu ein Waffenmeister, zwei Küfer, zwei Zimmerleute, ein Segelmeister, die Küchenmannschaft, ein Bäcker, ein Dolmetscher <strong>und</strong> schliesslich ein Chirurg. Dessen primäre Funktion war es, Sklaven für den Kauf zu selektionieren […] <strong>und</strong> die Menschenware schliesslich mit einem glühenden Eisen zu brandmarken. Man hatte sich für r<strong>und</strong> 27'000 Livres mit Lebensmitteln eingedeckt: Sie umfassten gepökeltes Rindfleisch aus Irland, Zungen, Schinken, Sardinen; 29 Fass Butter sowie ‚Reis, Gewürze, Wachskerzen <strong>und</strong> eingemachte Früchte’; zudem Zwiebeln, Kartoffeln, Karotten, Rüben, Erbsen sowie sechs Fass Bohnen <strong>und</strong> zehntausende von Zweibacken; schliesslich 19 Fässer Mehl, aber auch lebendes Geflügel, Schafe, Schweine <strong>und</strong> eine Kuh sowie Medikamente. Durchführung - Welt D23 Länderanteil am transatlantischen Sklavenhandel Zur Hauptsache aber stapelte sich in den Laderäumen die ‚Pacotille’ [Ladung an Tauschgütern] für den Einkauf der Sklaven. Sie umfasste Ware im Gesamtwert von über 152'000 Livres, unter anderem 284 Ellen Seide, um die 2'000 Stück Baumwollstoffe verschiedenster Qualität, bedruckt <strong>und</strong> unbedruckt, tausende verschiedene Mützen, je zehntausend Messer <strong>und</strong> Löffel, dann Scheren, Nadeln, 300 Zinnkrüge, Porzellanwaren <strong>und</strong> Fayencen. Auch Seifenschachteln gehörten dazu. Dann natürlich 1000 Gewehre von dreierlei Art samt Schiesspulver <strong>und</strong> Blei in Kugeln <strong>und</strong> Barren, 300 Säbel, 150 Dolche – <strong>und</strong> schliesslich über 2'000 Einheiten Brantwein nebst Anislikör <strong>und</strong> Weinen in Flaschen <strong>und</strong> hübschen Kupfergebinden. Hinzu kam eine reichhaltige Anzahl von Geschenken, mit denen man die afrikanischen Zwischenhändler für sich einzunehmen gedachte. […]“ Niklaus Stettler, Peter Haenger, Robert Labhardt, Baumwolle, Sklaven <strong>und</strong> Kredite. Die Basler Welthandelsfirma Christoph Burckhardt & Cie. in revolutionärer Zeit (1789- 1815), Basel 2004, S. 101-102. Länder Länderanteile am transatlantischen Sklavenhandel im 18. Jh. England 41 % Portugal 29 % Frankreich 19 % Holland 6 % Brit. Nordamerika/USA 3 % Dänemark 1 % nach: Fässler Hans, Reise in Schwarz-Weiss. Schweizer Ortstermine in Sachen Sklaverei, Zürich 2005, S. 300 99