Fremde Bilder - Stiftung Bildung und Entwicklung
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Sklaverei: Einführungstext<br />
unter Führung von William Wilberforce<br />
<strong>und</strong> Thomas Clarkson - erreichten schlussendlich<br />
ihr Ziel: 1807 verbot das britische<br />
Unterhaus den Sklavenhandel auf britischen<br />
Schiffen <strong>und</strong> 1833 wurde die Sklaverei in<br />
allen britischen Kolonien formell abgeschafft.<br />
1815 stellten sich die europäischen Grossmächte<br />
am Wiener Kongress auf die Seite<br />
der Abolitionisten. Seitdem machten französische<br />
<strong>und</strong> britische Schiffe vor der Sklavenküste<br />
Westafrikas Jagd auf Sklavenschmuggler.<br />
Dennoch ging der Sklavenhandel<br />
illegal weiter. Im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
verlagerte sich der Handel mit Sklaven<br />
nach Ostafrika, wo arabische Händler seit<br />
jeher Sklavenhandel betrieben, um den<br />
Vorderen Orient zu versorgen. Die Insel<br />
Sansibar wurde zu einem wichtigen Umschlagsplatz<br />
für den illegalen Sklavenhandel.<br />
1848 schafften die Franzosen die Sklaverei<br />
in ihren Gebieten endgültig ab, die Holländer<br />
1863. In den spanischen <strong>und</strong> portugiesischen<br />
Gebieten wurde sie im Rahmen der<br />
Unabhängigkeitserklärungen der karibischen<br />
<strong>und</strong> südamerikanischen Ländern aufgehoben,<br />
zuletzt 1888 in Brasilien. In den<br />
USA wurde der Sklavenhandel mit Afrika<br />
1808 verboten, nicht aber der Binnenhandel:<br />
Der Streit um die Sklavenhaltung zwischen<br />
Nord- <strong>und</strong> Südstaaten dauerte bis<br />
zum Ende des Sezessionskrieges, genauer<br />
gesagt bis zur Abschaffung der Sklaverei<br />
durch Abraham Lincoln 1863 an.<br />
Moderne Sklaverei<br />
Die internationale Zusammenarbeit zur<br />
Bekämpfung der Sklaverei wurde 1926<br />
vom Völkerb<strong>und</strong> durch die Antisklavereiakte<br />
verstärkt. 1948 verurteilte <strong>und</strong> kriminalisierte<br />
die UNO jegliche Art der Sklaverei<br />
im 4. Artikel der "Allgemeinen Erklärung<br />
der Menschenrechte": "Niemand darf<br />
in Sklaverei oder Leibeigenschaft gehalten<br />
werden; Sklaverei <strong>und</strong> Sklavenhandel sind<br />
in all ihren Formen verboten."<br />
Dennoch gelangen auch heute noch Menschen<br />
in Situationen, die mit dem Zustand<br />
der Versklavung zu vergleichen sind. Häufig<br />
sind es Opfer von Menschenhandel <strong>und</strong><br />
Zwangsarbeit. In Nordbrasilien werden<br />
beispielsweise regelmässig Grossgr<strong>und</strong>besitzer<br />
bei der Beschäftigung von Sklavenarbeitern<br />
ertappt. Menschenrechtsvertreter,<br />
die diese Missstände bekämpfen, werden<br />
mit dem Tode bedroht. Die weite Verbreitung<br />
von Feuerwaffen ermöglicht die gewaltsame<br />
Verhinderung der Flucht von den<br />
bis zu einigen Tausend Quadratkilometern<br />
grossen Landgütern, auf denen in letzter<br />
Zeit auch heimliche Friedhöfe entdeckt<br />
wurden. Durch Korruption werden Gerichtsprozesse<br />
teilweise bis zu ihrer Verjährung<br />
verschleppt. Eine Gesetzesänderung,<br />
die den betroffenen Grossgr<strong>und</strong>besitzern<br />
mit der Enteignung gedroht hatte, wurde<br />
durch eine starke Lobby im Senat verhindert.<br />
Schweizer Beteiligung am Sklavenhandel<br />
Die Schweiz - damals noch die Helvetische<br />
Konföderation - war zwar weder eine Seefahrernation<br />
noch eine Kolonialmacht,<br />
doch sie war vollständig in das weit reichende<br />
europäische Netz an Finanz- <strong>und</strong><br />
Handelsbeziehungen integriert. Namhafte<br />
schweizerische Firmen aus verschiedenen<br />
Kantonen haben sich direkt <strong>und</strong> indirekt<br />
am Geschäft mit dem Sklavenhandel beteiligt<br />
<strong>und</strong> haben massiv davon profitiert.<br />
Ein bedeutendes Tätigkeitsfeld von<br />
Schweizern war die Produktion <strong>und</strong> Zulieferung<br />
von Tauschmaterial zum Eintausch<br />
gegen Sklaven in Westafrika. Als Tauschmaterial<br />
dienten vor allem veredelte Stoffe<br />
<strong>und</strong> Tücher, die sogenannten Indiennes.<br />
Diese wurden zu einem europäischen Hafen<br />
transportiert, auf ein grosses Segelschiff<br />
umgeladen <strong>und</strong> nach Afrika transportiert.<br />
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