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Fremde Bilder - Stiftung Bildung und Entwicklung

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Sklaverei: Unterrichtsmaterial<br />

Q12 Unterdeck eines Sklavenschiffes, Künstler unbekannt, 1835<br />

Olivier Pétré-Grenouilleau, Les traites négrières, La documentation française, n. 8032, 2003<br />

D28 „[…] Über zwei Drittel der gesamthaft<br />

nach den beiden Amerikas <strong>und</strong> Westindien<br />

verschifften Sklaven schufteten auf Zuckerplantagen.<br />

Neben dem britischen Jamaica<br />

bildete die französische Besitzung Saint Domingue<br />

(Haiti) das Zentrum der Zuckerproduktion<br />

in Westindien. In den Jahren zwischen<br />

1781 <strong>und</strong> 1790, als die von Sklavenarbeit be-<br />

Q44 Olaudah Equiano wuchs im Igboland, dem<br />

Südosten des heutigen Nigeria, auf <strong>und</strong> wurde<br />

vermutlich im Jahre 1755 im Alter von zehn<br />

Jahren von afrikanischen Sklavenhändlern<br />

entführt. Nach einer sechsmonatigen Reise an<br />

die Küste, in deren Verlauf die Besitzer des<br />

Jungen mehrmals wechselten, gelangte Equiano<br />

in der Nähe der heutigen Stadt Port Harcourt<br />

an Bord eines englischen Sklavenschiffs.<br />

Er berichtet:<br />

„[…] Ich sah mich nun jeder Möglichkeit beraubt,<br />

in mein Vaterland zurückzukehren. […]<br />

Ich wurde bald unter Deck gebracht, wo mir<br />

als Begrüssung ein Gestank entgegenkam, wie<br />

triebenen Zuckerpflanzungen ihre Hochblüte<br />

erlebten, überführten die Kapitäne der Sklavenschiffe<br />

knapp 890'000 Afrikaner in die<br />

Neue Welt! […]“<br />

Niklaus Stettler, Peter Haenger, Robert Labhardt, Baumwolle,<br />

Sklaven <strong>und</strong> Kredite. Die Basler Welthandelsfirma<br />

Christoph Burckhardt & Cie. in revolutionärer Zeit (1789-<br />

1815), Basel 2004, S. 62<br />

ich ihn in meinem ganzen Leben noch nicht<br />

gerochen hatte. Das Weinen hatte mich schon<br />

geschwächt, aber jetzt wurde mir von dem<br />

ekelhaften Gestank noch übler, so dass ich<br />

weder in der Lage war, etwas zu essen, noch<br />

das geringste Bedürfnis danach hatte. Ich<br />

sehnte mich nun nach dem letzten Fre<strong>und</strong>,<br />

dem Tod, als Erlösung. Bald aber kamen zu<br />

meinem Kummer zwei Weisse <strong>und</strong> boten mir<br />

etwas zu essen an. Auf meine Weigerung hielt<br />

mich der eine an den Händen so fest, legte<br />

mich, soweit ich mich erinnere, über die Winde,<br />

<strong>und</strong> fesselte meine Füsse, während der<br />

andere mich furchtbar peitschte. Eine solche<br />

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