Fremde Bilder - Stiftung Bildung und Entwicklung
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Sklaverei: Einführungstext<br />
Nachbarstämme erworben <strong>und</strong> dann an die<br />
Küsten transportiert, wo Zwischenhändler<br />
sie an die Europäer verkauften. Um den<br />
grossen europäischen Bedarf an Sklaven zu<br />
stillen, verkauften die afrikanischen Herrscher<br />
zuweilen eigene Untertanen. Solcher<br />
Menschenraub wurde auch von Europäern<br />
<strong>und</strong> eingeborenen Kopfgeldjägern praktiziert.<br />
Sklaventransport - transatlantischer Leidensweg<br />
Versklavte Schwarzafrikaner wurden in<br />
Handelsschiffen eingepfercht <strong>und</strong> über den<br />
Atlantik nach Nordamerika <strong>und</strong> in die Karibik<br />
transportiert. Sie waren eine der ersten<br />
globalisierten "Handelswaren". Als<br />
ideologische Rechtfertigung dafür dienten<br />
verschiedene Theorien, welche die Überlegenheit<br />
der Weissen gegenüber den<br />
Schwarzen "wissenschaftlich" zu beweisen<br />
versuchten.<br />
Nachdem Schwarze 1434 erstmals in Lissabon<br />
von nordafrikanischen Händlern als<br />
Sklaven zum Verkauf angeboten wurden,<br />
verbreitete sich der Handel mit schwarzen<br />
Sklaven auf der ganzen iberischen Halbinsel<br />
<strong>und</strong> hielt sich dort bis ins 16. Jahrh<strong>und</strong>ert,<br />
danach verlagerte sich der Sklavenhandel<br />
auf die neuentdeckten Gebiete in Amerika.<br />
Der Sklavenhandel war gr<strong>und</strong>legend für<br />
den wirtschaftlichen Aufschwung der amerikanischen<br />
Kolonien. Daher wurde die<br />
Sklaverei auch von offizieller Seite her gefördert.<br />
Gebraucht wurden sehr viele billige<br />
Arbeitskräfte, welche flexibel <strong>und</strong> ortsunabhängig<br />
einsetzbar waren, um die neuen<br />
Ländereien zu bewirtschaften. Diese grosse<br />
Nachfrage deckten die europäischen Kolonialisten<br />
mit Sklavenimporten aus Afrika.<br />
Sklavenkauf in Afrika<br />
Unter der Leitung von Prinz Heinrich dem<br />
Seefahrer erreichten portugiesische Expedi-<br />
tionsschiffe im 15. Jahrh<strong>und</strong>ert als erste die<br />
afrikanische Westküste <strong>und</strong> begannen Handel<br />
zu treiben. Der Abschnitt der Oberguineaküste<br />
zwischen Voltamündung <strong>und</strong><br />
Nigerdelta (Togo, Benin, Nigeria) wurde<br />
bald schon als Sklavenküste - engl. Slave<br />
Coast - bekannt. Die Europäer besetzten<br />
feste Küstenplätze, wo sie mit den Einheimischen<br />
ihre Waren gegen Sklaven tauschten,<br />
wie das französische Gorée im heutigen<br />
Senegal oder das ursprünglich portugiesische<br />
El Mina in der Bucht von Benin.<br />
Das Monopol der portugiesischen Sklavenhändler<br />
im 16. Jahrh<strong>und</strong>ert erhielt im 17.<br />
<strong>und</strong> 18. Jahrh<strong>und</strong>ert Konkurrenz durch<br />
Briten, Niederländer <strong>und</strong> Franzosen.<br />
Grossbritannien stieg im 18. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
zur führenden Macht im transatlantischen<br />
Dreieckshandel auf. Bis Ende des 17. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
war der Sklavenhandel das Vorrecht<br />
privilegierter Handelskompanien gewesen.<br />
Danach stiegen auch private europäische<br />
Kaufleute in den lukrativen Handel<br />
ein, nebst Franzosen, Briten <strong>und</strong> Holländern<br />
kamen im späten 18. Jahrh<strong>und</strong>ert zunehmend<br />
auch Schweizer, Deutsche, Dänen<br />
<strong>und</strong> Schweden dazu.<br />
Zuweilen gingen die Europäer in Afrika<br />
selbst auf Sklavenjagd; die meisten Sklaven<br />
wurden aber lokalen Herrschern <strong>und</strong><br />
Händlern an der afrikanischen Küste abgekauft.<br />
Da Krieg die wichtigste Quelle für<br />
Gefangene war, die sich als Sklaven an die<br />
Europäer verkaufen liessen, führte der<br />
Sklavenhandel auch zu mehr Konflikten in<br />
Afrika. Denn Sklaven wurden mit der Zeit<br />
nicht mehr als Folge von Kriegen erworben,<br />
sondern Kriege wurden aufgr<strong>und</strong> des<br />
Bedarfs der Europäer an Sklaven geführt!<br />
Verschiffung über den Atlantik<br />
Als Middle Passage wird die mittlere Strecke<br />
des Dreieckshandels bezeichnet: Die<br />
gewaltsame Verschiffung afrikanischer Sklaven<br />
übers Meer in die Kolonien Amerikas.<br />
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