Fremde Bilder - Stiftung Bildung und Entwicklung
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Sklaverei: Unterrichtsmaterial<br />
Objekte / Sklaven - Welt<br />
Q6 Auf der von Emmanuel <strong>und</strong> Nicolas Weis<br />
ausgerüsteten Réparateur nimmt sich am 2.<br />
Juli 1786 ein Schwarzer das Leben:<br />
„[…] Etwa um halb 5 Uhr nachmittags, nachdem<br />
die Sklaven zu Abend gegessen hatten<br />
<strong>und</strong> sich mehrere Leute der Mannschaft bei<br />
ihnen am Oberdeck befanden, erhob sich ein<br />
Neger, der wie alle anderen in Fusseisen gefesselt<br />
war, damit er nicht frei herumlaufen<br />
Q7 Revolte auf der Ville de Basle, beschrieben<br />
vom Kapitän des Sklavenschiffes:<br />
„[Die Sklaven] hätten alle Fusseisen <strong>und</strong> Handschellen<br />
getragen, […] seit sie sich an Bord<br />
aufhielten. […] Trotz all unserer Vorsicht <strong>und</strong><br />
Sorgfalt bricht die Revolte aus: Die Sklaven<br />
hätten versucht, den zweiten Kapitän, dessen<br />
sie habhaft wurden, sowie die anderen Weissen,<br />
die sie niederzuschlagen versuchten, ins<br />
Meer zu werfen. […] Wir seien dann zu den<br />
verfügbaren Waffen gelaufen, […] hätten zwei<br />
Gewehrsalven in die Luft geschossen, um sie<br />
zu zwingen, in ihren Pferch hinunterzugehen.<br />
Sie seien hartnäckiger gewesen. Wir hätten<br />
uns darauf mit Säbelhieben auf sie gestürzt,<br />
hätten einen Teil gezwungen, hinunterzugehen,<br />
<strong>und</strong> die anderen hätten sich mit den ge-<br />
konnte, von seinem Platz, um die Örtlichkeiten<br />
aufzusuchen; <strong>und</strong> anstatt sich auf den Sitz<br />
niederzulassen, stürzte er sich vom Schiff.<br />
Trotz unserer sofortigen Bemühungen, ihn zu<br />
retten, ist uns das nicht gelungen […]“<br />
David Thomas, Etemad Bouda, Schaufelbuehl Janick<br />
Marina, Schwarze Geschäfte – Die Beteiligung von<br />
Schweizern an Sklaverei <strong>und</strong> Sklavenhandel im 18. <strong>und</strong><br />
19. Jh., Zürich 2005, S. 43<br />
nannten Eisen an Füssen <strong>und</strong> Händen ins<br />
Meer gestürzt. Im ersten Augenblick der Revolte<br />
habe sich ein Teil von uns darum gekümmert,<br />
die Frauen <strong>und</strong> Kinder in ihre Pferche<br />
hinunterzubringen, <strong>und</strong> einen Kanonenschuss<br />
abgegeben, Flagge auf Halbmast gesetzt,<br />
um von der Reede Hilfe anzufordern,<br />
diese hätten wir von Schiffen erhalten, die<br />
ihre Kanonen <strong>und</strong> Beiboote geschickt <strong>und</strong> die<br />
erwähnten Gefangenen, die im Meer waren,<br />
mit Ausnahme von 35 Männern <strong>und</strong> ‚Pièces<br />
d’Indes’, die ertrunken seien, gerettet hätten.<br />
[…]“<br />
David Thomas, Etemad Bouda, Schaufelbuehl Janick<br />
Marina, Schwarze Geschäfte – Die Beteiligung von<br />
Schweizern an Sklaverei <strong>und</strong> Sklavenhandel im 18. <strong>und</strong><br />
19. Jh., Zürich 2005, S. 44<br />
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