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Fremde Bilder - Stiftung Bildung und Entwicklung

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Sklaverei: Unterrichtsmaterial<br />

D31 „[…] Die Intrépide [Sklavenschiff, an dem<br />

sich Bourcards Compagnon Legrand beteiligte]<br />

stach am 8. Januar 1792 ab Paimboeuf in See.<br />

Ihre Besatzung umfasste 45 Mann. Neben den<br />

Schiffsoffizieren, Matrosen <strong>und</strong> Schiffsjungen<br />

gehörten dazu ein Waffenmeister, zwei Küfer,<br />

zwei Zimmerleute, ein Segelmeister, die Küchenmannschaft,<br />

ein Bäcker, ein Dolmetscher<br />

<strong>und</strong> schliesslich ein Chirurg. Dessen primäre<br />

Funktion war es, Sklaven für den Kauf zu selektionieren<br />

[…] <strong>und</strong> die Menschenware<br />

schliesslich mit einem glühenden Eisen zu<br />

brandmarken.<br />

Man hatte sich für r<strong>und</strong> 27'000 Livres mit Lebensmitteln<br />

eingedeckt: Sie umfassten gepökeltes<br />

Rindfleisch aus Irland, Zungen, Schinken,<br />

Sardinen; 29 Fass Butter sowie ‚Reis, Gewürze,<br />

Wachskerzen <strong>und</strong> eingemachte Früchte’;<br />

zudem Zwiebeln, Kartoffeln, Karotten,<br />

Rüben, Erbsen sowie sechs Fass Bohnen <strong>und</strong><br />

zehntausende von Zweibacken; schliesslich 19<br />

Fässer Mehl, aber auch lebendes Geflügel,<br />

Schafe, Schweine <strong>und</strong> eine Kuh sowie Medikamente.<br />

Durchführung - Welt<br />

D23 Länderanteil am transatlantischen Sklavenhandel<br />

Zur Hauptsache aber stapelte sich in den Laderäumen<br />

die ‚Pacotille’ [Ladung an Tauschgütern]<br />

für den Einkauf der Sklaven. Sie umfasste<br />

Ware im Gesamtwert von über 152'000 Livres,<br />

unter anderem 284 Ellen Seide, um die 2'000<br />

Stück Baumwollstoffe verschiedenster Qualität,<br />

bedruckt <strong>und</strong> unbedruckt, tausende verschiedene<br />

Mützen, je zehntausend Messer<br />

<strong>und</strong> Löffel, dann Scheren, Nadeln, 300 Zinnkrüge,<br />

Porzellanwaren <strong>und</strong> Fayencen. Auch<br />

Seifenschachteln gehörten dazu. Dann natürlich<br />

1000 Gewehre von dreierlei Art samt<br />

Schiesspulver <strong>und</strong> Blei in Kugeln <strong>und</strong> Barren,<br />

300 Säbel, 150 Dolche – <strong>und</strong> schliesslich über<br />

2'000 Einheiten Brantwein nebst Anislikör <strong>und</strong><br />

Weinen in Flaschen <strong>und</strong> hübschen Kupfergebinden.<br />

Hinzu kam eine reichhaltige Anzahl<br />

von Geschenken, mit denen man die afrikanischen<br />

Zwischenhändler für sich einzunehmen<br />

gedachte. […]“<br />

Niklaus Stettler, Peter Haenger, Robert Labhardt, Baumwolle,<br />

Sklaven <strong>und</strong> Kredite. Die Basler Welthandelsfirma<br />

Christoph Burckhardt & Cie. in revolutionärer Zeit (1789-<br />

1815), Basel 2004, S. 101-102.<br />

Länder<br />

Länderanteile am transatlantischen<br />

Sklavenhandel im 18. Jh.<br />

England 41 %<br />

Portugal 29 %<br />

Frankreich 19 %<br />

Holland 6 %<br />

Brit. Nordamerika/USA 3 %<br />

Dänemark 1 %<br />

nach: Fässler Hans, Reise in Schwarz-Weiss. Schweizer Ortstermine in Sachen Sklaverei, Zürich 2005, S. 300<br />

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