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Europabrevier III, Schweiz - EU: Leitfaden zu den ... - ETH Zürich

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Einführung in die Bilateralen II<br />

In internationalen Beziehungen gilt ebenso wie in<br />

zwischenmenschlichen: Das Rezept für eine erfolgreiche<br />

Partnerschaft ist ein gegenseitiges Geben<br />

und Nehmen. Verträge und Abkommen bil<strong>den</strong> das<br />

Gerüst für eine gute Zusammenarbeit, bei der jede<br />

Seite ihre Interessen wahrt. Die <strong>EU</strong> und die <strong>Schweiz</strong><br />

arbeiten bereits seit Jahrzehnten nach gemeinsam<br />

vereinbarten Regeln eng <strong>zu</strong>sammen. Das Paket der<br />

Bilateralen II ergänzt und verstärkt diese Zusammenarbeit<br />

durch weitere Abkommen in verschie<strong>den</strong>en<br />

Bereichen.<br />

Die Bilateralen II sind die Fortset<strong>zu</strong>ng der bilateralen<br />

Abkommen I von 1999, welche vom Volk<br />

im Mai 2000 deutlich angenommen wur<strong>den</strong>. Sie<br />

bedeuten somit auch die Weiterführung des bilateralen<br />

Weges. Dieser Ansatz bestimmt die schweizerische<br />

Europapolitik seit 1992, als der Beitritt <strong>zu</strong>m<br />

Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) von Volk<br />

und Stän<strong>den</strong> abgelehnt wurde. Er besteht darin,<br />

konkret anstehende Interessen und Probleme in <strong>den</strong><br />

Beziehungen zwischen der <strong>Schweiz</strong> und der Europäischen<br />

Union durch bilaterale sektorspezifische<br />

Abkommen in pragmatischer Weise <strong>zu</strong> regeln.<br />

Nach Abschluss der Bilateralen I war die Bereit-<br />

<strong>EU</strong>ROPABREVIER BILATERALE II 21<br />

schaft in Brüssel für neue Verhandlungen mit der<br />

<strong>Schweiz</strong> gering. Vertreter der <strong>EU</strong> waren der Meinung,<br />

die <strong>Schweiz</strong> komme in bilateralen Abkommen generell<br />

<strong>zu</strong> gut weg. Schliesslich war die <strong>EU</strong> aber trotzdem<br />

<strong>zu</strong> neuen Verhandlungen bereit, weil sie ihrerseits<br />

zwei wichtige Anliegen an die <strong>Schweiz</strong> hatte:<br />

Die <strong>Schweiz</strong> sollte in das von der <strong>EU</strong> geplante System<br />

der grenzüberschreiten<strong>den</strong> Zinsbesteuerung<br />

eingebun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Zudem wollte Brüssel die Zusammenarbeit<br />

mit der <strong>Schweiz</strong> bei der Betrugsbekämpfung<br />

im Bereich der indirekten Steuern, insbesondere<br />

beim Zigarettenschmuggel, intensivieren.<br />

Die <strong>Schweiz</strong> trat auf die Begehren der <strong>EU</strong> ein.<br />

Sie stellte aber die Bedingungen, dass erstens noch<br />

weitere Bereiche verhandelt wer<strong>den</strong> müssten und<br />

dass zweitens die Verhandlungen in allen Bereichen<br />

parallel geführt und gemeinsam abgeschlossen wer<strong>den</strong><br />

sollen. Von <strong>Schweiz</strong>er Seite wurde die Teilnahme<br />

an der Sicherheits- und Asyl<strong>zu</strong>sammenarbeit von<br />

Schengen/Dublin und die Überbleibsel – «Leftovers»<br />

– aus <strong>den</strong> Bilateralen I auf die Verhandlungsagenda<br />

gesetzt.<br />

Ab Juni 2002 wurde in allen Dossiers parallel<br />

verhandelt. Im Mai 2004 kamen die Verhandlun-<br />

Die Dossiers im Überblick<br />

� 1 Schengen/Dublin<br />

� 2 Zinsbesteuerung<br />

� 3 Betrugsbekämpfung<br />

� 4 Landwirtschaftsprodukte<br />

� 5 Umwelt<br />

� 6 Statistik<br />

� 7 MEDIA<br />

� 8 Bildung, Berufsbildung, Jugend<br />

� 9 Ruhegehälter

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