Europabrevier III, Schweiz - EU: Leitfaden zu den ... - ETH Zürich
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22 <strong>EU</strong>ROPABREVIER BILATERALE II<br />
gen <strong>zu</strong>m politischen Abschluss. Die getroffene Einigung<br />
hält der Bundesrat für insgesamt ausgewogen.<br />
Die zentralen Forderungen der <strong>Schweiz</strong> – Abschluss<br />
in allen Dossiers inklusive Schengen/Dublin<br />
und Schutz des Bankkun<strong>den</strong>geheimnisses – sind erfüllt.<br />
Umgekehrt kooperiert die <strong>Schweiz</strong> bei der<br />
grenzüberschreiten<strong>den</strong> Zinsbesteuerung und erweitert<br />
die Zusammenarbeit bei der Betrugsbekämpfung<br />
im Bereich der indirekten Steuern.<br />
Bei <strong>den</strong> insgesamt 9 Dossiers der Bilateralen II<br />
geht es einerseits um wirtschaftliche Interessen:<br />
Durch Zollabbau verbessern sich die Exportchancen<br />
der Nahrungsmittelindustrie, die Interessen des<br />
Finanzplatzes sind durch die vertragliche Sicherung<br />
des Bankkun<strong>den</strong>geheimnisses gewahrt und durch<br />
das Schengen-Visum wird der Tourismusstandort<br />
<strong>Schweiz</strong> gestärkt. Andererseits geht es um die Zusammenarbeit<br />
in weiteren politischen Bereichen, so<br />
etwa der inneren Sicherheit und der Asylpolitik oder<br />
der Umwelt, Kultur, Statistik und Bildung.<br />
Für <strong>den</strong> Bundeshaushalt wer<strong>den</strong> sich die Bilateralen<br />
II voraussichtlich unter dem Strich budgetneutral<br />
auswirken. Kosten entstehen durch die Einbussen<br />
bei <strong>den</strong> Zolleinnahmen, durch die Beiträge<br />
an die Filmförderungsprogramme MEDIA und die<br />
europäische Umweltagentur sowie durch die Umset<strong>zu</strong>ng<br />
des Statistik-Abkommens und die Anwendung<br />
von Schengen/Dublin. Umgekehrt dürften<br />
dank Dublin Mehrausgaben in der Grössenordnung<br />
von jährlich 80 Mio. Franken im Asylbereich vermie<strong>den</strong><br />
wer<strong>den</strong>. Dank dem Zinsbesteuerungs-Abkommen<br />
wer<strong>den</strong> <strong>zu</strong>sätzliche Mehreinnahmen generiert.<br />
Nach dem politischen Durchbruch vom 19. Mai<br />
2004 wur<strong>den</strong> die Bilateralen II am 25. Juni paraphiert<br />
und am 26. Oktober in Luxemburg von bei<strong>den</strong><br />
Seiten unterzeichnet. Im Rahmen des Vernehmlassungsverfahrens<br />
konnten sich die Kantone,<br />
die politischen Parteien und interessierte Organisationen<br />
<strong>zu</strong> <strong>den</strong> Abkommen äussern. Die Reaktionen<br />
fielen bis auf wenige Ausnahmen positiv aus.<br />
Die Bilateralen II wur<strong>den</strong> als Einzelvorlagen<br />
von National- und Ständerat in der Wintersession<br />
beraten und im Dezember alle mit klarem Mehr genehmigt.<br />
Am Umstrittensten war dabei das Assoziierungsabkommen<br />
<strong>zu</strong> Schengen/Dublin, das aber<br />
schliesslich ebenfalls deutlich gutgeheissen wurde.<br />
Sieben Abkommen unterstehen dem fakultativen<br />
Die zentralen Forderungen der <strong>Schweiz</strong><br />
– Abschluss in allen Dossiers inklusive<br />
Schengen/Dublin und Schutz des Bank-<br />
kun<strong>den</strong>geheimnisses – sind erfüllt.