Europabrevier III, Schweiz - EU: Leitfaden zu den ... - ETH Zürich
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66 <strong>EU</strong>ROPABREVIER STATISTIK<br />
Erfahrungsbericht<br />
Beat Rhyner<br />
«Als Wirtschaftsförderer/Standortentwickler arbeite<br />
ich oft mit Daten aus <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>sten Quellen<br />
und muss auch immer wieder Informationen<br />
für potenzielle Investoren aufbereiten. Leider sind<br />
uns unsere bedeutenderen aber – was wir ja zeigen<br />
wollen – nicht unbedingt besseren Konkurrenten<br />
bei diesem «Zahlenspiel» überlegen. Das ist zwar<br />
nicht unbedingt entschei<strong>den</strong>d, aber auch nicht wirklich<br />
ein guter Einstieg und vielleicht <strong>zu</strong>dem einer<br />
hochentwickelten Volkswirtschaft nicht würdig.<br />
Statistiken sollen das quantifizierbar Wesentliche<br />
abbil<strong>den</strong>, <strong>den</strong> bestehen<strong>den</strong> Zustand erfassen,<br />
Vergleiche ermöglichen und Grundlage für Prognosen,<br />
Analysen, Zieldefinierung und Controlling<br />
sein. Die Globalisierung ist eine Realität; unsere<br />
Unternehmen messen sich mit Konkurrenten aus<br />
der ganzen Welt, unsere Standorte benötigen <strong>den</strong><br />
Vergleich mit <strong>den</strong> Besten, unsere Problemanalyse<br />
und vor allem -lösung muss sich auf das gesamte<br />
vorhan<strong>den</strong>e Wissen stützen. Europa wächst <strong>zu</strong>sammen,<br />
und wir gehören da<strong>zu</strong>, ob wir wollen oder<br />
nicht. Eurostat ist eine der wichtigsten Informationsquellen<br />
der <strong>EU</strong> und damit für und über<br />
Europa. Wer nicht vergleichbar ist, erscheint schon<br />
in der ersten Evaluation nicht – la Suisse n’existe<br />
pas.<br />
Entschei<strong>den</strong>d ist jedoch die Innensicht. Benchmarking,<br />
die Orientierung an <strong>den</strong> Besten und ‚best<br />
practice’ sollen und müssen Grundlage für – je nach<br />
dem – wirtschaftspolitische Absenz/Untätigkeit<br />
oder Handlungen und Eingriffe sein. Nur <strong>zu</strong> oft<br />
kennen wir schon die eigene Ausgangslage nicht –<br />
wie können wir dann wissen, wie wir wohin gehen<br />
sollen? Selbst bei banalen Dingen wie Konsumentenpreisentwicklung,<br />
Lohndaten oder auch im Bereich<br />
der Handelsstatistik sind wir mit erheblichen<br />
Lücken konfrontiert. Automatisch <strong>zu</strong> <strong>den</strong> «besseren»<br />
Lösungen führen wird uns eine bessere und<br />
umfangreichere Statistik natürlich nicht; aber sie<br />
gibt uns die Handhabe da<strong>zu</strong>.<br />
Mein Fazit: Das Abkommen über die Statistik<br />
ist ein Aufwandposten, <strong>den</strong> wir uns – unter Beachtung<br />
einer pragmatischen Umset<strong>zu</strong>ng – leisten sollen,<br />
um unser Wissen und unsere Position <strong>zu</strong> verbessern.<br />
Beat Rhyner<br />
Amt für Wirtschaft und Arbeit<br />
Wirtschaftsförderung<br />
«Wer nicht vergleichbar ist, erscheint<br />
schon in der ersten Evaluation nicht –<br />
la Suisse n’existe pas.»