NOTULAE ENTOMOLOGICAE - Helda
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90 NOTUIvAE ENTOMOI.OGICAE XIJII, 1963<br />
bin ich ihm auf bliihendem Anthriscus sowie spärlich auf Filipendula uimaria<br />
begegnet. Man erhält den Eindruck, dass die Art etwas schattigere und feuch-<br />
tere Standorte als die anderen CFLN^A^NS-Arten-bevorzugt. Audi HORION<br />
(op.c.) gibt an, dass C. fulvicollis an Ufern und auf feuchten Wiesen vor-<br />
kommt.<br />
Rhagonycha testacea h. — Wurde meistens auf Sträuchern im Anschluss an<br />
Ivichtungen oder offenen Plätzen mit Gras angetroffen, und zwar auf Blättern<br />
von Salix, Alnus {glutinosa), Populus, Betula und Rhammis. Ein ausgeprägter<br />
Wiesenbevvohner ist also diese Art nicht.<br />
Rh. limbata Thoms. — Wo Anthriscus silvestris vorkommt, dort findet man<br />
so gut wie sicher auch Rhagonycha limbata, am reichlichsten im Anschluss eben<br />
an den Kerbel, doch auch auf frischeren oder feuchteren Wiesentypen. Auf<br />
trockeneren Wiesen ist die Art dagegen spärlicher zu finden. In einer Vegeta-<br />
tion mit Sträuchern begegnet man dem Käfer auf Populus, Betula, Salix, Sor-<br />
bus, Alnus glutinosa und Corylus. Vereinzelte Funde liegen auch von Filipen-<br />
dula uimaria vor.<br />
Rh. lig7iosa Miill. — Wurde vereinzelt auf Saatäckern mit Trifolium und<br />
Phleum sowie anderseits auf Wiesen mit Gräsern und Filipendula uimaria an-<br />
getroffen. Es diirfte sich aber dabei um blosse Zufälligkeiten gehandelt haben,<br />
denn die meisten Exemplare der Art wurden auf Blättern von Corylus, Popu-<br />
lus und Betula beobachtet, wo diese gesträuchbildend auftraten oder lichtem<br />
Mischwald beigemengt waren.<br />
Keine der untersuchten Arten hat sich also auf den Wiesen als an eine<br />
bestinmite Pflanzenart gebunden erwiesen. Dagegen scheint die Bonität des<br />
Vegetationstyps fur das Auftreten der einzelnen Arten wohl iDestimmend zu<br />
sein. Dies hängt offensichtlich mit dem mikroklimatischen Feuchtefaktor<br />
zusammen. Es ist anzunehmen, dass die Cantharinen mit ihren diinnen Fliigel-<br />
decken bestimmte Mindestanspriiche in bezug auf die Luftfeuchtigkeit stellen,<br />
ob schon diesebeziigliche Messungen im vorliegenden Zusamnienhang nicht<br />
angestellt wurden. Auf trockenen oder braungebrannten Wiesenflächen kann<br />
man in der Regel keine Cantharinen finden.<br />
Abschliessend mag gesagt werden können, dass eine saftige Wiesenvegeta-<br />
tion mit Gräsern nebst A nthriscus silvestris oder ein an grasbewachsene Flächen<br />
grenzendes Gebiisch die bevorzugtesten Wohnorte unserer Wiesen-Cantharinen<br />
darstellen. Von den 11 häufigsten Cantharis-kxten Finnlands (z. B. Enume-<br />
ratio 1947) scheinen hierbei folgende in Betracht zu kommen: C. f usea, C.<br />
rustica, C. obscura, C. nigricans, C. pellucida, C. livida v. rujipes, C. jigurata,<br />
C. rufa V. liturata und C. fulvicollis. Von diesen sind jedoch C. fusca und C.<br />
livida v. rujipes sicher als zufällig anzusehen. Von den 6 Rhagonycha-Krte^n<br />
Finnlands (LINDROTH U. a. 1960) zeigen sich wiederum Rh. testacea, Rh. lim-<br />
bata und Rh. lignosa — regelmässig jedoch nur Rh. limbata — auf Wiesen.