NOTULAE ENTOMOLOGICAE - Helda
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86 <strong>NOTULAE</strong> entomoi,ogicae xwii, 1963<br />
Frequenzschwankungen auf einer Fläche von bestimmter Beschaffenheit<br />
beruhen?<br />
Zeitpunkt. — Die Tageszeit ist diesbeziiglich von Bedeutung. Tab. 2 zeigt<br />
u.a. zvvei zu abweichenden Zeiten durchgefiihrte Kescherfänge am 23. VI. und<br />
2. VII. Zahlreiclie Stichproben zu verschiedenen Zeiten des Tages haben<br />
gezeigt, dass wenigstens die grösseren C anthar i s-Arttn sicli abends spärlicher als<br />
am Tage zeigen; das maximale Auftreten sclieint in die Zeit kurz vor Mittag<br />
und dann in den friihen Nachmittag zu fallen. Die Frequenzabnahme gegen<br />
Abend kann nur in Ausnahmefällen auf die Temperatur zuriickgefiihrt werden.<br />
Die GrundursachedieserTagesrhythmik bei denTieren diirfte wohl schwierig<br />
ergriindbar sein, Wiinscht man also während einer längeren Zeit vergleichbare<br />
Frequenzzalilen fiir eine Art auf einer bestimniten Fläche, miissen die<br />
Untersuchungen regelmässig zu derselben Zeit des Tages vorgenommen werden.<br />
lycider ist dies im vorliegenden Fall nicht immer möglich gewesen, wie<br />
u.a. die in Tab. 2 angegebenen Zeiten zeigen.<br />
Wetter. — Wie das erste Erscheinen der Cantharinen, ist auch ihr späteres<br />
Auftreten weitgeliend witterungsbedingt.<br />
Temperatur. Dass Temperaturen unter 13°C nachteilig auf das Auftreten<br />
der Tiere auf den Wiesen wirken, erscheint klar. Kescherfänge an<br />
Sonimertagen mit weniger als i3°C haben eine sdir geringe Ausbeute geliefert.<br />
So erhielt ich z.B. in der kuhien Période 20.-23. VI. 1957 mit dem Schlagkescher<br />
auf Vessölandet in der Nähe von Borgå keine einzige Cantharine, wo<br />
doch solche auf den Wiesen recht wohl hätten vorkommen miissen. Es war in<br />
diesen Tagen kiihl, bewölkt und teilweise regnerisch. Es ist möglich, dass<br />
sich auf den Typenflächen ein ähnliches Resultat ergeben hätte.<br />
Die FVage, wo sich die Cantharinen an solchen kiihlen Tagen aufhalten,<br />
lässt sich vielleicht durch folgenden Versuch aus einer Reihe ähnlicher beleuchten.<br />
Einige Exemplare der Arten Cantharis obscura und Rhagonycha<br />
limhata wurden in Glasbiichsen mit grobkörniger Erde und Laub nebst kleinen<br />
diinnen Borkenstiickchen auf der Oberfläche sowie einigen eingesteckten<br />
Grashalmen gebracht. Wurde die Temperatur nun langsam gesenkt, so versteckten<br />
sich die Tiere unter dem Laub und den Borkenstiickchen. Dies geschah<br />
schon vor 1()°C, als sich die Tiere nur noch sehr träge bewegten.<br />
Der Versuch bestätigt also die oben geäusserte Feststellung. Dagegen scheint<br />
es, wie wenn das Auftreten der Cantharinen durch Temperaturen iiber 13— 14°C<br />
nich beeinflusst wiirde. Ich habe nänilich keinen regelmässigen Zusanimenhang<br />
zwischen hoher Temperatur und reichlichem Vorkonnnen der Cantharinen<br />
gefunden.<br />
B e w ö 1 k u n g. Die Cantharinen sind allbekannte Sonnentiere. Es ist<br />
auch richtig, dass sie an sonnigen Tagen eine lebhaftere Aktivität als bei wolkigen<br />
entwickeln. Einen Frequenzfall infolge triiben Wetters habe ich aber<br />
nicht feststeilen können, sondern die Tiere scheinen an solchen Tagen genau