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NOTULAE ENTOMOLOGICAE - Helda

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H. LINDBERG, ARADUS FRIGIDUS KIR. IN NORDSPANIEN GËFUNDEN 119<br />

Aradus frigidus Kir. in Nordspanien gefunden. — Auf dieses hinsichtlich<br />

seiner Verbreitung beinerkenswerte Insekt stiess icli zum erstenmal bei der<br />

Bestimmung eines 1928 von ANTON JANSSON aus Öland, Sciiweden, eingesandten<br />

Materials. Er und HANS LOIIMANDER hatten auf der Unterseite von flachen Steinen<br />

des Älvars von Resmo auf der Insel Larven und Imagines der Art gefunden.<br />

Das Vorkomnien war intéressant, leben doch die Aradus-Krtaii gevvölmlich unter<br />

Rinde, auf Baunischwämnien und an sonstigen ähnlichen Stellen. Die Bestimmung<br />

wurde ermöglicht durch ein von B. POPPIUS in Schigansk im Jakutsker<br />

Gebiet (Untere Lena) gesammeltes Material (von einigen Exemplaren) im Zoologischen<br />

Museum der Universität Helsingfors. Auf Exemplaren von POPPIUS<br />

(1 C? und 2 $$) hatte N. A. KIRITSCIIENKO 1913 die Art beschrieben, war aber<br />

nicht ganz sicher, ob eine gute Art oder lediglich eine Varietät von A. pallescens<br />

H.S. vorlag.<br />

Auf Besuchen in Öland 1944 und 1946 sammelte ich selbst A. frigidus auf<br />

den Unterseiten der Steine auf den Alvaren bei Vickleby. Im Jahre 1953 meldete<br />

C. MANCINI die Art teils (1953 a) von den Abruzzen (Parco Abruzzo, Monte<br />

Marsicano), teils (1953 b) aus Albanien (Dialica Ljums, Mus. Vienna), also in<br />

beiden Fallen aus dem Gebirge (der genannte albanische Ort liegt nach mir<br />

zugänglichen Karten dicht bei einem Gipfel von 2000 m Höhe).<br />

Die meisten Funde werden indessen von L. TAMANINI (1955) aus verschiedenen<br />

Gebirgspartien der Apenninischen Halbinsel (aus Höhen von etwa 2000 m)<br />

gemeldet. TAMANINI hat auch die Lebensweise der Art untersucht und gefunden,<br />

dass vor allem die Wurzeln von Helianthemum canum Baumg., doch auch<br />

Globularia cordifolia L-, vom Insekt angesaugt werden. Beide diese Pflanzen<br />

haben einen liolzigen Stengel und gehören einer alpinen Heideflora an. Besonders<br />

intéressant ist nun, dass Helianthemum canum auf dem öländischen Alvar vorkommt,<br />

nicht aber Globularia cordifolia, sondern die naheverwandte G. vulgaris<br />

L. Es ist anzunehmen, dass Aradus frigidus polyphag ist und auch auf anderen<br />

Heidepflanzen lebt. Die Lage des sibirischen Fundortes ist nicht genauer<br />

bekannt; auch dort gibt es aber Arten der beiden genannten Pflanzcngattungen.<br />

Von Dr. ADRIEN ROUDIER, Paris, erhielt ich ein 9 von A. frigidus, gesammelt<br />

von ihm in Nordspanien an der Grenze zwischen den Provinzen Santander och<br />

Oviedo (Picos Europa, col de Aliva, sous pierres 1800 m, 1 .VIII.1962). Hier<br />

haben wir also einen Fund von der dritten der siideuropäischen Halbinseln,<br />

auch diesmal aus hohen Lagen. Aradus frigidus, der durch seine leicht kenntlichen<br />

Merkmale wohl kaum mit irgendeiner anderen Art zu verwechseln sein<br />

dixrfte, ist nach dem Obigen also in drei höchst verschiedenartigen Gebieten<br />

aufgefunden worden: einmal in Sibirien, in einer der kältesten Gegenden der<br />

Erde, zweitens in hohen Lagen in Siideuropa und drittens auf dem steppenartigen<br />

öländischen Alvar, der wohl zu den Orten mit der höchsten vSommertemperatur<br />

in ganz Nordeuropa gehören diirfte. Auf jeden L'hall indiziert das Vorkomnien<br />

der obengenannten Pflanzen eine wichtige ökologische Ähnlichkeit (silurischer<br />

Kalkgrund!) zwischen diesen drei Gebieten. Es möge hinzugefiigt werden,<br />

dass der naheverwandte, aber sicher artverschiedene A. pallescens auf Populus<br />

und Salix vorkommt.<br />

L i t e r a t u r : JANSSON, ANTON 1929, Insektgeografiskt märkliga fynd på<br />

Öland sommaren 1928. Eutom. Tidskr. 1929: 54—69. — KIRITSCIIENKO, A. N.<br />

1913, Insectes Hémiptères. Dysodidae et Aradidae. l'^aune de la Russie. Vol. VI,<br />

1—302. — MANCINI, C. 1953 a, Corologia Emitterologia Italiana, Nota I —<br />

Emitteri Eterotteri dell' Abruzzo. Boll, dell' Associazone Roinana di Entom.

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