Fachbereich Mathematik - GSI
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1.3 Physikalische Grundlagen ionisierender Strahlung<br />
Abbildung 1.3: Tiefendosisprofil für Photonen, Protonen und 12 C in Wasser. Bei Photonen ist<br />
nach einem anfänglichen Anstieg ein exponentieller Abfall zu beobachten. Teilchenstrahlen deponieren<br />
am Anfang wenig Dosis und am Ende ihrer Reichweite das Dosismaximum (Bragg-Peak),<br />
welches bei 12 C noch ausgeprägter ist als bei Protonen. Die Lage des Bragg-Peaks kann durch die<br />
Anfangsenergie der Strahlen kontrolliert werden. Durch Projektilfragmente entsteht bei 12 C hinter<br />
dem Bragg-Peak noch ein kleiner Dosisanteil.<br />
Photonen, die auf Materie treffen, lösen unterschiedliche Prozesse aus, welche von<br />
der Energie der Photonen abhängen. Die fundamentalsten sind der Photoeffekt, der<br />
Compton-Effekt und die Paarbildung [GM06]. Die dabei entstehende Schwächung<br />
der Strahlungsintensität I ist durch das Beersche Absorptionsgesetz gegeben:<br />
I(x) = I0 · e −µx , (1.2)<br />
mit der Anfangsintensität I0, der Eindringtiefe x und Materialabsorptionskonstante<br />
µ. Die Tiefendosiskurve für Photonenstrahlung (siehe Abbildung 1.3) zeigt einen<br />
Anstieg im Bereich der ersten Zentimeter und erst anschließend einen exponentiellen<br />
Abfall. Der anfängliche Anstieg kann mit dem Aufbaueffekt erklärt werden, bei dem<br />
Sekundärelektronen vorwiegend in Vorwärtsrichtung emittiert werden, bis sich ein<br />
Gleichgewicht zwischen Energiedeposition und Produktion weiterer Sekundärelektronen<br />
einstellt.<br />
Teilchenstrahlen interagieren mit dem Targetmaterial hauptsächlich durch inelastische<br />
Kollisionen mit den Hüllenelektronen. Dabei erleiden die durchgehenden<br />
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