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Fachbereich Mathematik - GSI

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7 Zusammenfassung und Ausblick<br />

7.1 Zusammenfassung<br />

Im Pilotprojket der <strong>GSI</strong> wurden von 1997 bis 2008 ca. 440 Tumorpatienten mit<br />

schweren Ionen unter Verwendung des Rasterscan-Verfahrens bestrahlt. Dabei wurden<br />

ausschließlich Kohlenstoffionen verwendet, da diese durch ihren scharfen Bragg-<br />

Peak und ihre hohe RBW besonders geeignete Eigenschaften besitzen. Die Erfolgsquoten<br />

von dieser neuartigen Strahlentherpaie waren so vielversprechend, dass seit<br />

2008 das dedizierte Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum HIT die Schwerionentherapie<br />

im klinischen Routinebetrieb weiterführt. Die Patiententherapie findet nur<br />

noch am HIT statt, dennoch ist die Schwerionentherapie weiterhin Gegenstand intensiver<br />

Forschung an der <strong>GSI</strong>.<br />

Für jeden Patienten muss vor der Bestrahlung ein individueller Bestrahlungsplan<br />

erstellt werden. Dafür wurde an der <strong>GSI</strong> die Bestrahlungsplanungssoftware<br />

TRiP entwickelt. Ein wesentlicher Bestandteil der Bestrahlungsplanung ist die Optimierung<br />

der Dosis. Das Ziel dabei ist eine homogene Dosisverteilung durch den<br />

Tumor zu erhalten, die nahe an der vorgeschriebenen Dosis liegt. Des Weiteren<br />

soll die resultierende Dosisverteilung im gesunden Gewebe so niedrig wie möglich<br />

sein und in kritischen Organen gewisse Dosis-Grenzwerte nicht überschreiten. Diese<br />

Kriterien können mathematisch in einem Optimierungsproblem formuliert werden.<br />

Werden biologische Effekte berücksichtigt, d.h. eine Einbeziehung der RBW, dann<br />

wird das Optimierungsproblem nichtlinear. Der Kerngedanke der Optimierung ist,<br />

dass die quadratischen Abweichungen zwischen vorgeschriebener Dosis und tatsächlich<br />

erzeugter Dosis in den Voxeln minimiert werden, was mit einem Zielfunktional<br />

modelliert wird. Dabei sind die Teilchenzahlen für die Rasterpunkte die freien und zu<br />

optimierenden Variablen. Eine mathematische Analyse des Optimierungsproblems<br />

ergibt, dass es sich um eine nichtlineare endlichdimensionale ungleichungsrestringierte<br />

Funktionalminimierung handelt. Die theoretische Betrachtung und numerische<br />

Lösung des Optimierungsproblemes waren Schwerpunkt dieser Master-Thesis.<br />

Nach der Beschreibung des Optimierungsproblemes wurde dieses theoretisch betrachtet.<br />

Eine Stetigkeitsuntersuchung der Zielfunktion ergab, dass diese wegen der<br />

vorkommenden Heaviside-Funktion nicht stetig ist. Für die Existenzuntersuchung<br />

konnte damit der Extremwertsatz von Weierstraß nicht angewendet werden, da dieser<br />

die Stetigkeit der Zielfunktion voraussetzt. Zudem ist die zulässige Menge des<br />

Optimierungsproblems nicht beschränkt, was eine weitere Voraussetzung des Extremwertsatzes<br />

von Weierstraß ist. Aus diesem Grund wurde für den Existenzbeweis<br />

eine Erweiterung des Extremwertsatzes von Weierstraß verwendet, die die Unter-<br />

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