Fachbereich Mathematik - GSI
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4 Nichtlineare Optimierung<br />
4.2 Schrittweitenstrategien<br />
Um konvergente Linesearch-Verfahren zu erhalten, müssen effiziente Schrittweiten 1<br />
berechnet werden. Es ist naheliegend, die Schrittweite µk über das eindimensionale<br />
Optimierungsproblem<br />
µk = argmin µ∈[0, µmax] χ 2 ( Nk + µ dk) , µmax ∈ (0, ∞] , (4.9)<br />
zu berechnen. Diese Schrittweite wird exakte Schrittweite genannt [Alt02]. In der<br />
Regel kann bei nichtlinearen Optimierungsproblemen die exakte Schrittweite analytisch<br />
nicht berechnet werden. Eine numerische Lösung ist prinzipiell möglich, jedoch<br />
zu zeitaufwendig.<br />
Im folgenden werden zwei Schrittweitenstrategien beschrieben, mit denen eine gute<br />
Näherung der exakten Schrittweite berechnet werden kann, ohne den Ausdruck<br />
(4.9) numerisch lösen zu müssen. Mit beiden Varianten kann viel Rechenzeit gespart<br />
werden.<br />
4.2.1 Schrittweitenbestimmung über Dämpfung der<br />
Physik-Schrittweite<br />
Vorab werden für diesen Unterabschnitt die folgenden Bezeichnungen eingeführt:<br />
• Exakte Schrittweite bei Optimierung der RBW-gewichteten Dosis := µBio.<br />
• Exakte Schrittweite bei Optimierung der physikalischen Dosis und Vernachlässigung<br />
des OAR-Terms := µPhys.<br />
Optimierung der RBW-gewichteten Dosis ist nichtlinear und das daraus resultierende<br />
eindimensionale Optimierungsproblem (4.9) für die exakte Schrittweite µBio kann<br />
analytisch nicht gelöst werden. Bei Optimierung der linearen physikalischen Dosis<br />
und Vernachlässigung des OAR-Terms in der Zielfunktion (OAR-Term muss wegen<br />
der Heaviside-Funktion weggelassen werden) liegt ein quadratisches Optimerungsproblem<br />
vor. In diesem Fall ergibt sich dann für (4.9) ebenfalls ein quadratisches<br />
Optimierungsproblem. Dieses ist sogar streng konvex und das eindeutige µPhys kann<br />
analytisch berechnet werden. Ziel ist es hier, über die Schrittweite µPhys durch Skalierung<br />
an eine gute Schrittweite µBio zu gelangen.<br />
Die genaue Berechnungsvorschrift von µPhys befindet sich im Anhang in Abschnitt<br />
8.9. Die Idee bei der hier beschriebenen Schrittweitenstrategie ist, µPhys zu berechnen<br />
und anschließend mit einem Faktor fµ zu skalieren um an eine gute Approximation<br />
von µBio zu gelangen. Die Approximation von µBio wird mit µBio bezeichnet und<br />
berechnet sich demnach wie folgt:<br />
µBio = fµ · µPhys , fµ ∈ R>0 . (4.10)<br />
1 Effiziente Schrittweiten implizieren sog. zulässige Schrittweiten. Die Definition von effizienten<br />
und zulässigen Schrittweiten findet sich z.B. in [Ulb07].<br />
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