Fachbereich Mathematik - GSI
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6 BFGS-Verfahren<br />
miert werden:<br />
χ 2 ( N) ≈ Q( N) = χ 2 ( N0) + ( N − N0) T · ∇χ 2 ( N0)<br />
+ 1<br />
2 · ( N − N0) T · ∇ 2 χ 2 ( N0) · ( N − N0) .<br />
(6.2)<br />
Ist die Hesse-Matrix ∇ 2 χ 2 ( N0) positiv definit, so ist die Funktion Q( N) streng konvex<br />
und ihr eindeutiges Minimum kann analytisch folgendermaßen berechnet werden:<br />
NMin, Q := ∇Q( N) = 0 , (6.3)<br />
=⇒ ∇χ 2 ( N0) + ∇ 2 χ 2 ( N0) · ( N − N0) = 0 , (6.4)<br />
=⇒ NMin, Q = <br />
N0 − ∇ 2 χ 2 ( −1 N0) · ∇χ 2 ( N0) . (6.5)<br />
Bei (6.3) handelt es sich um die notwendige Optimalitätsbedingung 1. Ordnung.<br />
D.h., man sucht einen stationären Punkt der Funktion Q. Für den Fall, dass die<br />
Approximation in (6.2) gut ist, so liegt das Minimum NMin, Q näher an dem Minimum<br />
der χ2-Funktion als der Punkt N0. Durch wiederholtes Anwenden dieser Prozedur,<br />
immer ausgehend von dem neu erhaltenen Punkt, kann in den meisten Fällen die<br />
Näherung an das gesuchte Minimum NOpt stets verbessert werden. Daraus ergibt<br />
sich im NV der sogenannte Newton-Schritt:<br />
Nk+1 = <br />
Nk − ∇ 2 χ 2 ( −1 Nk) · ∇χ 2 ( Nk) . (6.6)<br />
<br />
Hier ist dk die sog. Newton-Richtung. Diese und der Newton-Schritt können leicht<br />
in das allgemeine Linesearch-Verfahren aus Kapitel 4.1 eingebaut werden.<br />
Bemerkungen:<br />
64<br />
• Bei der Anwendung auf ein Minimierungsproblem wird das NV manchmal<br />
auch "Minimierung mit quadratischer Form" genannt [Bra99].<br />
• Man ersetzt beim NV somit die Aufgabe der Minimierung der χ 2 -Funktion<br />
durch das einfachere quadratische Optimierungsproblem (6.3) und löst dieses<br />
analytisch. Ist die Hesse-Matrix ∇ 2 χ 2 ( Nk) positiv definit, dann liegt ein eindeutiges<br />
Minimum des quadratischen Problems vor und die Suchrichtung dk<br />
ist eine Abstiegsrichtung. Weiteres zu quadratischen Optimierungsproblemen<br />
findet sich z.B. in [Alt02, Ulb07].<br />
• Das NV, welches in diesem Abschnitt beschrieben wird, wird als "Standard"oder<br />
"gewöhnliches"-NV bezeichnet [Hor79]. Bei diesem wird die Schrittweite<br />
µk = 1∀k verwendet. In diesem Fall kann bei einer schlechten Wahl des<br />
Startpunktes N0 das NV sogar divergieren. Durch eine geeignete Schrittweitensteuerung<br />
kann globale Konvergenz (sog. Globalisierung des Verfahrens)<br />
erreicht werden.<br />
dk