Fachbereich Mathematik - GSI
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2.3 Mathematische Formulierung der Optimierung<br />
• Optimierung der RBW-gewichteten Dosis, diese ist relevant für die Therapie,<br />
verlangt das Einsetzen von D i Bio oder Di Bio(ana) für Di act in die Zielfunktion.<br />
Aus der Nichtlinearität der RBW-gewichteten Dosis folgt die Nichtlinearität<br />
der Zielfunktion in N und somit liegt ein nichtlineares Optimierungsproblem<br />
vor.<br />
• Z wird ausschließlich durch Ungleichungen beschrieben. Damit ist Z nicht der<br />
gesamte R p und hiermit ist ein ungleichungsrestringiertes Optimierungsproblem<br />
vorhanden.<br />
• Die Dimension des Optimierungsproblems ist p, also die Anzahl der Rasterpunkte<br />
im Bestrahlungsplan. Da p nicht unendlich werden kann handelt es<br />
sich um ein endlichdimensionales Optimierungsproblem.<br />
• Streng gesehen müsste das Optimierungsproblem als ganzzahliges Optimierungsproblem<br />
angesehen werden, da nur ganze Teilchen betrachtet werden<br />
können. Das Optimierungsproblem wird dennoch als kontinuierliches Optimierungsproblem<br />
(Optimierung mit reellen Zahlen) betrachtet. Ein ganzzahliges<br />
Optimierungsproblem gehört zum Teilgebiet der "Diskreten Optimierung",<br />
welche eine ganz andere und komplexere Herangehensweise als die kontinuierliche<br />
Optimierung ist. Die Teilchenzahlen für einen Rasterpunkt liegen in Bereichen<br />
von 5000 bis 500000. Bei so großen Zahlen kann das Optimierungsproblem<br />
als ein kontinuierliches angesehen werden und die Optimierungskomponenten<br />
können nach dem Optimierungsprozess gerundet werden. Dabei entsteht ein<br />
vernachlässigbarer Fehler.<br />
Bei dem Optimierungsproblem (2.8)-(2.9) handelt es sich somit um ein<br />
nichtlineares ungleichungsrestringiertes endlichdimensionales kontinuierliches<br />
Minimierungsproblem<br />
.<br />
Des Weiteren sind in der mathematischen Betrachtung noch folgende Punkte von<br />
Interesse:<br />
• Die zulässige Menge Z ist eine konvexe Menge. Die Diskussion, ob die Zielfunktion<br />
eine konvexe Funktion ist, und ob damit ein konvexes Optimierungsproblem<br />
vorliegt, findet in Unterabschnitt 3.2.2 statt. Konvexität eines Optimierungsproblems<br />
spielt im Hinblick auf Eindeutigkeitsaussagen über eine<br />
Lösung eine wesentliche Rolle.<br />
• Die Heaviside-Funktion ist im klassischen/starken Sinne nicht differenzierbar.<br />
Über die mathematische Theorie der Distributionen kann eine Ableitung<br />
mit der Diracschen Delta-Funktion angegeben werden. Im Rahmen der<br />
Optimierung wird dies nicht benötigt. Deshalb wird die Heaviside-Funktion<br />
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