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Fachbereich Mathematik - GSI

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3.3 Glättung der Zielfunktion<br />

gezeigt werden muss3 . Bei hochgradig nichtlinearen Optimierungsproblemen ist dies<br />

oft nicht möglich.<br />

Ist die Zielfunktion nicht konvex, heißt es nicht notwendigerweise, dass mehrere<br />

Minima existieren müssen. Funktionen, die nicht konvex sind, können ein eindeutiges<br />

Minimum haben, der Nachweis davon ist allerdings noch schwieriger als im strikt<br />

konvexen Fall. Dies ist jedoch die Situation bei der χ2 Bio(ana) -Funktion. Im OAR-Term<br />

ist die Heaviside-Funktion enthalten, diese ist nicht konvex und damit ist dann auch<br />

im Optimierungsproblem die Zielfunktion χ 2 Bio(ana)<br />

nicht konvex. Aufgrund dieser<br />

komplexen Situation wird auf den Nachweis der Eindeutigkeit eines Minimums im<br />

weiteren verzichtet.<br />

In [Sch06] konnte gezeigt werden, dass ein iteratives Verfahren bei unterschiedlichen<br />

Sartwerten in das gleiche Minimum läuft. Dies ist zwar kein mathematischer<br />

Nachweis der Eindeutigkiet eines Minimums, lässt dies aber vermuten.<br />

3.3 Glättung der Zielfunktion<br />

Im nächsten Abschnitt soll für das Optimierungsproblem (2.8)-(2.9) die notwendige<br />

Optimalitätsbedingung erster Ordnung hergeleitet werden. Bei einem restringierten<br />

Optimierungsproblem sind das die bekannten Karush-Kuhn-Tucker-Bedingungen<br />

(KKT-Bedingungen). Diese besitzen jedoch nur ihre Gültigkeit, wenn die Zielfunktion<br />

stetig differenzierbar4 , also eine C1-Funktion, ist [GK02].<br />

Betrachtung der Stetigkeits- und Differenzierbarkeitseigenschaften der χ2 Bio(ana) -<br />

Funktion fand in Abschnitt 3.1 statt, mit dem Resultat, dass der Target-Term und<br />

der OAR-Term, ohne die Heaviside-Funktion Θ, stetig ist. Bei genauerem hinsehen<br />

erkennt man schnell, dass diese beiden Objekte auch stetig-differenzierbar sind,<br />

da sie sich ausschließlich aus stetig-differenzierbaren Teilen zusammensetzen. Lediglich<br />

die Heaviside-Funktion Θ ist nicht stetig, da diese eine Sprungfunktion ist. In<br />

diesem Abschnitt soll diese adäquat geglättet, also mit einer glatten Funktion approximiert,<br />

werden. Mit einer hinreichend5 guten Glättung der Heaviside-Funktion<br />

Θ kann eine hinreichend gute Approximation der χ2 Bio(ana) -Funktion erreicht werden,<br />

die stetig-differenzierbar ist. Für die geglättete Zielfunktion können dann anschließend<br />

im folgenden Abschnitt die KKT-Bedingungen hergeleitet werden.<br />

Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Heaviside-Funktion Θ hinreichend gut zu glätten.<br />

Eine Möglichkeit wäre, sie mit einem Polynom, z.B. einem Polynom dritten Grades,<br />

zu glätten. In dieser Arbeit soll die Heaviside-Funktion Θ mit einer angepassten Tangens<br />

Hyperbolicus-Funktion geglättet werden, da sich diese dafür relativ gut eignet.<br />

Eine Tangens Hyperbolicus-Funktion ist glatt und damit stetig-differenzierbar.<br />

3 Der Nachweis der positiven Definitheit einer Matrix kann oft nur über die Eigenwerte gezeigt<br />

werden. Bei großen Matrizen ist die Eigenwertberechnung extrem aufwendig.<br />

4 Eine stetig differenzierbare Funktion besitzt die Eigenschaft, dass ihre Ableitung mindestens<br />

stetig ist.<br />

5 Mit hinreichend glatt ist gemeint, dass eine Funktion hinreichend oft differenzierbar ist.<br />

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