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Fachbereich Mathematik - GSI

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1 Einleitung<br />

z [nm]<br />

12 C-Ionen Röntgen<br />

x [nm]<br />

z [nm]<br />

x [nm]<br />

Abbildung 1.6: Vergleich der simulierten Bahnspuren von 12 C-Ionen und Röntgen mit der schematischen<br />

Darstellung einer DNA-Doppelhelix. Die farbigen Linien repräsentieren die Spuren der<br />

emittierten Sekundärelektronen. Die höhere Ionisationsdichte kann bei der Teilchenstrahlung deutlich<br />

beobachtet werden. Der dabei entstehende DNA-Schaden ist schwierig zu reparieren. Die geringe<br />

Ionisationsdichte von der Röntgenstrahlung verursacht meist reparable Einzelstrangbrüche.<br />

wobei die Konstanten α und β von der bestrahlten Zelllinie abhängen. Ein großes<br />

α-Verhältnis<br />

steht für ein geringes Reparaturvermögen der Zelllinie, während ein<br />

β<br />

kleines α-Verhältnis<br />

ein hohes Reparaturvermögen bedeutet.<br />

β<br />

Die gleiche absorbierte Dosis kann bei verschiedenen Strahlarten unterschiedliche<br />

biologische Effekte auslösen. Ein Maß dafür ist die relative biologische Wirksamkeit<br />

(RBW). Die RBW ist definiert als das Verhältnis der Dosis einer Bezugsstrahlung<br />

zu der Dosis einer zu vergleichenden Strahlung, wobei mit beiden Dosen die gleiche<br />

biologische Wirkung erreicht wird:<br />

RBW =<br />

DBezugsstrahlung<br />

Dzu vergleichende Strahlung<br />

<br />

<br />

<br />

Isoeffekt<br />

. (1.6)<br />

Verschiedene RBW-Werte von 12 C-Ionen, mit Röntgen als Bezugsstrahlung, können<br />

aus den entsprechenden Überlebenskurven in Abbildung 1.5 entnommen werden.<br />

Dabei ist stets eine RBW von > 1 zu beobachten. D.h., dass Kohlenstoff, bei gleicher<br />

physikalischer Dosis, eine höhere biologische Wirkung als Photonen besitzt. Dies<br />

kann unter anderem dadurch erklärt werden, dass die Bahnstruktur von Teilchenstrahlen<br />

eine höhere Ionisationsdichte aufweist, was zahlreiche Doppelstrangbrüche<br />

induziert (siehe Abb. 1.6) [KK94].<br />

Wegen der höheren biologischen Wirksamkeit können Tumorzellen mit 12 C-Ionen<br />

effizienter inaktiviert werden als mit Photonen oder Protonen. Dies ist ein weiterer<br />

Vorteil der Kohlenstofftherapie [WK09]. Da die RBW von vielen Eingangsparametern<br />

abhängt, wie z.B. Art der Strahlung, bestrahlter Gewebetyp, Dosis und Energie,<br />

ist die Berechnung sehr komplex. Dafür wurde an der <strong>GSI</strong> das Local-Effect-Model<br />

(LEM) entwickelt, mit dem die relevanten RBW-Werte bestimmt werden können.<br />

Auf das LEM wird in dieser Arbeit nicht näher eingegangen. Details befinden sich,<br />

neben zahlreichen anderen Veröffentlichungen, in [Sch03, EKS08, Gem09].<br />

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