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Fachbereich Mathematik - GSI

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1.4 Strahlenbiologische Grundlagen<br />

250 kV<br />

Abbildung 1.5: Überlebenskurven von Zellen nach der Bestrahlung mit Röntgenstrahlen bzw.<br />

Kohlenstoffionen in Abhängigkeit der Dosis. RBW-Werte sind für verschiedene prozentuale Überlebensanteile<br />

angegeben. Um ein Überleben von 10% zu erreichen muss hier mit Röntgenstrahlen,<br />

im Vergleich zu Kohlenstoffstrahlen, eine 4.2-fache physikalische Dosis appliziert werden. Bei steigender<br />

Dosis fällt die RBW. [Mit freundlicher Genehmigung Dr. W. Kraft-Weyrather].<br />

Das grundsätzlich unterschiedliche Tiefendosisprofil von Teilchenstrahlung gegenüber<br />

Photonenstrahlung ist für die Strahlentherapie von großer Bedeutung. Besonders<br />

der scharfe Bragg-Peak bei 12 C erlaubt eine konzentrierte Dosisapplikation im<br />

Tumor. Ein weiterer physikalischer Effekt, der in der Strahlentherapie berücksichtigt<br />

werden muss, ist die laterale Aufweitung des Strahlenbündels beim Eintreten<br />

in Materie (siehe Abb. 1.4). Die geringe Aufweitung des 12 C-Strahlenbündels ist ein<br />

weiterer Vorteil der Kohlenstofftherapie.<br />

1.4 Strahlenbiologische Grundlagen<br />

Beim Eintritt ionisierender Strahlung in biologisches Gewebe kommt es im mikroskopischen<br />

Bereich zur Schädigung der DNA (Desoxyribonukleinsäure). Die im Zellkern<br />

liegende DNA kann dabei so stark geschädigt werden, dass die zahlreichen Reparaturprozesse<br />

der Zelle nicht mehr greifen können und es kommt zur Apoptose (programmierter<br />

Zelltod) [A + 99]. Besonders eine hohe Anzahl an Doppelstrangbrüchen,<br />

in der DNA-Doppelhelix, führt zur Zellinaktivierung.<br />

Die Strahlenwirkung auf zelluläres Gewebe wird anhand von Überlebenskurven<br />

gemessen. Diese beschreiben die Wahrscheinlichkeit des Zellenüberlebens S als Funktion<br />

der absorbierten Dosis D. Messungen haben das folgende "linear-quadratische"<br />

Modell motiviert [Hal94]:<br />

S(D) = e −(αD+βD2 ) , α ≥ 0 , β ≥ 0 , (1.5)<br />

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